Fujifilm X-T100

Fujifilms X-T100 richtet sich mit ihrem günstigen Preis an junge Einsteiger in die Fotografie. Mit professionellem Handling und hoher Bildqualität will sie aber auch anspruchsvolle Fotografen überzeugen.

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Selfie-Display, Retro-Design, Touchdisplay – Fujifilm kann auch günstig oder, wie es beschönigend heißt, „Lifestyle“: Die X-T100 platziert sich mit einem Preis von knapp 700 Euro samt Objektiv im Einsteigersegment und spricht vor allem eine junge Zielgruppe an. Dafür kommuniziert die Spiegellose dann auch drahtlos via WLAN oder Bluetooth mit dem Smartphone, inklusive schicker App. Ganz neu ist das für Fujifilm nicht, wagte der Hersteller diesen Schritt doch bereits mit seiner X-A-Serie. Die X-T100 platziert sich nun irgendwo darüber und will sich unter anderem mit einem Sucher von der X-A5 absetzen. Wie bei der X-A bricht der Hersteller mit der X-T100 ein paar Traditionen: So verzichtet er auf seinen X-Trans-Sensor mit dem unregelmäßigen 6 × 6-Farbraster. Stattdessen werkelt ein APS-C-Sensor (23,6 × 15,6 Millimeter) mit herkömmlichem Bayer-Pattern-Farbfilter und der aktuell gängigen Auflösung von 24 Megapixeln. Am Markt konkurriert die Spiegellose unter anderem mit Canons Einsteiger-Spiegellosen M50, die wir bereits hier getestet haben.

Dass sich die X-T100 an Einsteiger richtet, zeigt sie mit ihrem klassischen Moduswahlrad für verschiedene Belichtungsautomatiken. Die größeren X-T-Schwestern zieren sich hier lieber mit einzelnen Einstellrädchen für Blende, Belichtungszeit, ISO oder Belichtungskorrektur. Sie wollen ein analoges Bediengefühl vermitteln. Natürlich kommen Fotografen über das Menüwahlrad der X-T100 auch direkt zu den Filtereffekten – von partieller Farbe über Pop-Art hin zu den für Fujifilm typischen Analogfilm-Looks. Apropos Filter: Der Touchscreen der X-T100 ist natürlich klappbar, sodass er sich besonders komfortabel für Selfies nutzen lässt. Und die sehen ja ohne Filter bekanntlich schnarchlangweilig aus – fragen Sie mal Kim Kardashian oder Bella Hadid oder Justin Bieber oder Ihre Teens zu Hause.

Der Touchscreen selbst reagiert sehr flott und die Touchmenüs (teils mit Vorschau) erinnern mit ihrem Design an Foto-Apps für das Smartphone. Erreichbar sind die Menüs über Softbuttons auf dem Display – diese gestaltet Fujifilm allerdings etwas klein. Fingerpräzision ist angesagt. Daneben können Fotografen mit einem Tipp den Autofokus setzen und auslösen. Im Wiedergabemenü wischen sie bequem durch ihre Bilder oder vergrößern Ausschnitte. Mit dem Mobiltelefon versteht sich die X-T100 grundsätzlich gut: Via WLAN oder Bluetooth tauscht sie Daten mit ihm aus oder lässt sich fernsteuern. Die neugierige Fujifilm-App „Camera Remote“ möchte dafür allerdings auch Einsicht in nicht fotorelevante Informationen wie die Telefonkontakte. Tatsächlich entpuppt sich die Smartphone-Anwendung als mächtige Fernbedienung, die unter anderem ISO-Empfindlichkeit, Belichtungskorrektur, Filmmodi oder – je nach Belichtungsautomatik – Blende oder Verschlusszeit steuern kann.