Tumblr nach Porno-Sperre zurück im App Store

Knapp vier Wochen nach dem Rauswurf ist die Tumblr-App wieder für das iPhone verfügbar. Erotische Inhalte sind bald nicht mehr zulässig.

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Tumblr nach Porno-Sperre zurück im App Store

Tumblr soll völlig jugendfrei werden – die iPhone-App ist nun wieder zurück.

(Bild: Tumblr)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Tumblr darf zurück in Apples App Store. Fast vier Wochen nach der Entfernung der App ist die von Yahoo aufgekaufte Blogging-Plattform jetzt wieder für das iPhone erhältlich. Ende November war Tumblr nach eigener Angabe bei einer Routineprüfung auf kinderpornographische Inhalte gestoßen, die es am bestehenden Content-Filter vorbei geschafft hatten – und war seitdem nicht mehr im App Store zu finden.

Die lange Auszeit deutet an, dass Apple in diesem Fall eingriff – öffentlich hat sich das Unternehmen bislang nicht dazu geäußert. Tumblr sprach anfangs nur vage von einem "Problem" bei der iOS-App. Wegen Kinderpornographie hatte der iPhone-Konzern Anfang des Jahres den Messaging-Dienst Telegram vorübergehend aus dem App Store entfernt, die App durfte aber wenige Tage später zurückkehren.

Ob Apple weitergehende Vorgaben in Hinblick auf die Darstellung legaler pornographischer und erotischer Inhalte an Tumblr gemacht hat, bleibt unklar. Die Blogging-Plattform kündigte nach dem Verschwinden aus dem App Store an, dass sämtliche erotische Inhalte ab dem 17. Dezember untersagt sind. Wann dieser radikale Richtungswechsel beschlossen wurde, ist nicht bekannt, genau für diese Art von Inhalten war Tumblr bislang berühmt-berüchtigt. Die neue, nun wieder erhältliche Version der Tumblr-App weist jetzt darauf hin, dass das "Posten von bestimmten Inhalten" künftig untersagt ist.

Apple verbietet iOS-Apps anhand der App-Store-Zulassungsrichtlinien, anstößige Inhalte bereitzustellen – darunter fällt auch erotisches Material. Apps mit nutzergeneriertem Content wie etwa soziale Netzwerke müssen einen Filter integrieren, um unpassende Inhalte aus der App fernzuhalten. Auch ein Mechanismus zum Melden anstößiger Dinge muss integriert sein.

Tumblr filtert Nacktbilder bereits seit Sommer 2017, der "Safe-Mode" ließ sich bislang noch abschalten. Der Algorithmus, der unanständige Inhalte automatisch ausfiltern soll, schießt derzeit offensichtlich weit über das Ziel hinaus – selbst Garfield-Cartoons, Fotos von Strick-Kerzen und Bleistiftzeichnungen von Dinosauriern wurden bereits als "explizit" markiert. (lbe)