Regierungspräsidium warnt vor Medikamentenkauf im Internet
Viele angebotene Wundermittel im Internet seien schlichter Betrug, sagte Pharmazie-Dezernent Reiner Herkner vom Regierungspräsidium Darmstadt.
Das Regierungspräsidium Darmstadt warnt vor Medikamentenkauf im Internet. Viele angebotene Wundermittel seien schlichter Betrug, sagte Pharmazie-Dezernent Reiner Herkner. Außerdem dürften nur ausländische Arzneimittel eingeführt werden, die auf dem deutschen Markt zugelassen sind. Alle anderen Mittel würden vom Zoll einbehalten. Die Darmstädter Behörde ist für die Arzneimittelsicherheit in Hessen zuständig.
Am Frankfurter Flughafen sei die Zahl der Beschlagnahmungen von Medikamenten in den vergangenen Monaten stetig gestiegen. Zuletzt habe der Zoll eine Lieferung mit einem Mittel sichergestellt, das angeblich den Alterungsprozess verzögert. "Viele arglose Internet-User haben bereits diese bittere und ernüchternde Erfahrung machen müssen", sagte Herkner. Einige Bürger könnten nicht einsehen, warum sie das Medikament, das in den USA im Supermarkt verkauft werde, nicht nach Deutschland einführen dürfen. "Wir haben das schärfste Arzneimittelrecht in der Welt", erklärt Herkner. "Schließlich haben wir aus dem Conterganfall gelernt." Wer ein nicht zugelassenes Medikament aus dem Ausland benötige, könne es sich vom Arzt verschreiben und von einer Apotheke importieren lassen. Diese bürge dann für die Qualität des Produktes.
Wenig Eingreifmöglichkeiten habe die Behörde gegen Geschäftemacher im Netz, die meistens nur eine Telefonnummer und eine Bestelladresse angeben. Viele fragwürdige Angebote seien allerdings schnell zu erkennen, erläutert der Pharma-Experte: "Wer 20 Kilo Fettabnahme in 14 Tagen verspricht, ist ein Betrüger." Oft werde auch Schwerkranken mit irgendwelchen Wundermitteln Hoffnung gemacht. (dpa) / (jk)