Apple erwägt iPhone-X-Produktion in Indien

Neben älteren Modellen könnten künftig auch Topgeräte in Indien entstehen – auch wegen Trumps Handelsstreit mit China.

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Indien

Smartphone-Nutzer in Indien.

(Bild: dpa, Piyal Adhikary)

Lesezeit: 2 Min.

Apples Auftragsfertiger stehen vor größeren Investitionen in Indien. Das berichten Medien unter Berufung auf die asiatische Lieferkette des Konzerns. So meldet die Nachrichtenagentur Reuters, Apple habe vor, neben den günstigen Modellen iPhone SE und 6s künftig auch Geräte aus der iPhone-X-Familie auf dem Subkontinent herzustellen. Das Projekt soll in diesem Jahr beginnen und in einem Werk des Apple-Lieferanten Foxconn in Sriperumbudur in Tamil Nadu in Südindien seinen Ausgang nehmen.

Die iPhone-X-Familie kam 2017 erstmals auf den Markt und bietet ein OLED-Display samt nahezu randlosem Bildschirm und Face-ID-Gesichtserkennungssensor. 2019 erschienen die Nachfolgemodelle iPhone XS und XS Max mit einem verbessertem Innenleben. Das iPhone X wird eigentlich nicht mehr hergestellt, doch Apple soll die Produktion im Herbst wieder aufgenommen haben – auch um günstigere Geräte anbieten zu können.

Indien ist für Apple ein wichtiger Wachstumsmarkt, der die aktuelle Absatzkrise besonders in China kompensieren soll. Bislang kommt der Konzern hier aber nicht vom Fleck, da die iPhones im Vergleich zur Android-Konkurrenz viel teurer sind und offenbar selbst die besserverdienende Mittelschicht lieber zu Samsung und Co. greift. Das sorgt dafür, dass Apples Marktanteil zuletzt sogar schrumpfte.

Weiterhin wurde bekannt, dass Foxconn sein Werk in Sriperumbudur für insgesamt fast 360 Millionen US-Dollar aufrüsten will, um iPhone X und Co. herstellen zu können. Dies bestätigte auch der Industrieminister von Tamil Nadu, M C Sampath. Aktuell laufen bei Foxconn auch schon Xiaomi-Modelle in Indien vom Band.

Denkbar ist auch, dass Apple Indien als neuen Produktionsstandort für Geräte nutzt, die ins Ausland gehen – und nicht nur für Hardware für den Subkontinent. Grund dafür ist der aktuelle Handelsstreit zwischen den USA und China, der die iPhone-Geräte schlimmstenfalls um 25 Prozent teurer machen könnte. Gespräche über mögliche Produktionsverlagerungen auch nach Vietnam scheinen auch zu laufen. Wistron, Apples aktueller Fertiger von iPhone SE und 6s in Indien, plant ebenfalls eine Kapazitätserweiterung und will ähnlich viel Geld in ein bestehendes Werk stecken wie Foxconn.

(bsc)