3D-Printer sind nicht anonym

Wer mit Produkten aus dem dreidimensionalen Drucker Straftaten begeht, könnte mit einer speziellen Software künftig verfolgt werden.

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3D-Druckgut ist nicht anonym

(Bild: University of Buffalo)

Lesezeit: 2 Min.

Mit 3D-Druckern können sich Kriminelle nicht registrierte Schusswaffen herstellen, die technisch zunehmend besser werden. Das birgt große Gefahren – auch deshalb, weil sich nach einem eventuell Einsatz nur schwer ermitteln lässt, woher die Tatwerkzeuge stammen.

Ein Team um Wenyao Xu von der University of Buffalo hat nun herausgefunden, wie sich solche Waffen – und andere problematische Produkte aus dem 3D-Printer – zumindest auf den verwendeten Drucker zurückverfolgen lassen, was einen sinnvollen Ermittlungsansatz liefert. Wie sich zeigte, sind die Printer nämlich durchaus keine Geräte zur vollständig anonymen Fertigung.

Denn die Forscher erkannten, dass die Füllmuster bei einzelnen 3D-Druckern unterschiedlich ausfallen. Sie ergeben sich aus Parametern wie Druckdüse, verwendetem Filament und Modell, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Software weist nach, aus welchem 3D-Drucker ein Ausdruck stammt").

Ihre Methode testeten die Forscher mit Probedrucken aus 14 handelsüblichen Geräten für SLA- und FDM-Druckverfahren. Fotos dieser Drucke haben sie zunächst digital nachbearbeitet, damit die Füllmuster besser zu erkennen sind. Ein Algorithmus untersuchte sie dann auf klar unterscheidbare Merkmale. Das Ergebnis: Die Software konnte die 14 Geräte mit einer Genauigkeit von 99,8 Prozent unterscheiden. Auch nachdem die Drucker zehn Monate in Verwendung waren, sank die Trefferquote nicht. Die Technik namens PrinTracker soll in einem Programm für Strafverfolger und Geheimdienste münden.

Denkbar ist auch, dass 3D-Printer ihre Ausdrucke künftig selbst kennzeichnen – und zwar so, dass es für den Anwender unsichtbar ist. Dieses Verfahren ist bei Papierdruckern nicht neu, diese hinterlassen in vielen Fällen spezielle Punktmuster, die eine Rückverfolgung von Dokumenten möglich machen – was in so manchem Kriminalfall bereits eine Rolle spielte.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)