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Gegen Bienensterben: Bienenstock mit Lüftung, Heizung und Datenfunk

Ein französisches Startup will Imkern und Bienen das Leben leichter machen: In ihren Bienenkästen sollen die schädlichen Varroamilben keine Chance mehr haben.

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Bienenstock mit Lüftung, Heizung und Datenfunk

Hitze statt Chemie: Der Bienenkasten Cocoon Beelife bekämpft Milben umweltfreundlich.

(Bild: heise online / jkj)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Komplett ohne Chemikalien will das französische Startup Beelife Bienenstöcke gegen Varroamilben schützen – die Milbe gilt als Hauptursache des immer stärker grassierenden Bienensterbens. Möglich machen soll es ein Bienenkasten (in der Imker-Fachsprache "Beute"), der sich gezielt überwärmt: Varroamilben kommen nämlich mit hohen Temperaturen (um 42 Grad Celsius) weniger gut zurecht als Bienenpuppen. Die sogenannte hyperthermische Behandlung nach Engels und Rosenkranz ist manuell einigermaßen aufwendig. Der "Beelife"-Beute (offenbar ein Wortspiel, "Beehive" heißt auf Englisch Bienenstock) übernimmt die Arbeit vollautomatisch.

Die Beelife-Bienenkästen kann man per App fernwarten.

Die Hightech-Beute arbeitet nach Angaben der Entwickler auf der CES komplett autonom, die für die Heizelemente erforderliche Energie wird durch Photovoltaikmodule erzeugt. Neben der Heizung sind auch noch Lüfter eingebaut, die den Bienenstock bei Bedarf kühlen können. Das System lässt sich über eine App fernwarten, die Verbindung wird über ein LPWAN (Low Power Wide Area Network, Niedrigenergieweitverkehrnetzwerk) hergestellt, beispielsweise über das LoRaWAN-Protokoll.

Die ersten "Beelife"-Beuten sollen Ende 2019 ausgeliefert werden, kosten sollen sie 950 Euro. Im Gespräch mit heise online betonten die Gründer, dass sie langfristig hoffen, die Bienenkästen deutlich günstiger anbieten zu können. (jkj)