Fälschungen für fast eine Million festgesetzt: Apple lobt koreanische Polizei

Ein Regionalmanager von Apple hat sich persönliche bei Beamten bedankt, die unter anderem Fake-Ladekabel aus China einsammelten.

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Fälschungen für fast eine Million festgesetzt: Apple lobt koreanische Polizei

Das hier ist eine echte Apple-Stromversorgung – allerdings für den US-Markt.

(Bild: Apple)

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Der südkoreanischen Polizei ist ein Schlag gegen Fälscher von Apple-Produkten gelungen. Die lokalen Behörden in Bucheon in der Provinz Gyeonggi, die zwischen Incheon und Hauptstadt Seoul liegt, sollen Zubehörartikel für iPhone und Co. im Wert von einer Milliarde Won, das entspricht rund 900.000 US-Dollar oder 775.000 Euro, eingezogen haben. Zudem wurde eine Gruppe Verantwortlicher verhaftet. Die Ware soll aus China stammen.

Apple nahm die Aktion zum Anlass, die südkoreanische Polizei höchstpersönlich zu loben: Laut einem Bericht der lokalen Zeitung Korea Herald kam der zuständige Manager, Donald Shruhan, der Senior Regional Director für den Bereich Asia-Pacific Operations ist, extra nach Bucheon und übergab den beteiligten Beamten ein Gedenkschild. Die Polizisten hatten zuvor lokale Distributoren der gefälschten Produkte festgesetzt. Dabei soll es sich unter anderem um Ladekabel und Ohrhörer gehandelt haben. Ob auch die gerne gefaketen Netzteile – oft brandgefährlich – dabei waren, blieb zunächst unklar.

Shruhan ist bei Apple speziell für den Kampf gegen Fälschungen aus Asien abgestellt – und hier insbesondere solche aus China, dem Hauptherstellungsmarkt. Der Manager soll zuvor unter anderem beim Pharmareisen Pfizer tätig gewesen sein und suchte nach Fake-Medikamenten wie das Potenzmittel Viagra.

Apple bekommt es seit vielen Jahren mit sehr vielen Fälschungen seiner Produkte zu tun. Diese wurden auch über große Kanäle wie Amazon vertrieben, der zwar dagegen vorging, aber immer wieder Fakes durchschlüpfen lassen musste. Zumindest bei dem E-Commerce-Riesen soll das künftig jedoch ein Ende haben: Dieser ist seit kurzem offizieller Apple-Händler und warf in diesem Zusammenhang Dritthändler von der Plattform, die keine entsprechende Zulassung haben.

2017 hatte es eine Studie gegeben, die die Gefährlichkeit gefälschter iPhone-Netzteile belegte. 98 Prozent der Fälschungen und Nachbauten fielen damals durch die Sicherheitsprüfung, es gab schlechte Isolierungen und andere schwerwiegende Probleme.

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(bsc)