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IMAX Enhanced: Details zum neuen Heimkino-Gütesiegel

IMAX und DTS nutzen die CES, um über die Details ihres Heimkino-Zertfizierungsprogramms zu informieren.

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IMAX Enhanced: Details zum neuen Heimkino-Gütesiegel

(Bild: heise online / Nico Jurran)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Zwar riefen IMAX und DTS bereits im vergangenen September ihr Zertifizierungsprogramm "IMAX Enhanced" ins Leben und konnten dafür mittlerweile auch schon einige Hardware- und Software-Partner gewinnen. Dennoch blieb die Frage, was sich konkret hinter dem Programm verbirgt, bislang immer noch offen. Die Initiatoren nutzen daher die diesjährige CES, um über IMAX Enhanced zu informieren.

Die erste Erkenntnis: Auch wenn es "IMAX Enhanced"-Inhalte gibt, die über Metadaten zertifizierte Audio/Video-Receiver und Fernseher in einen speziellen Modus versetzen, ist IMAX Enhanced eher ein Gütesiegel als ein technisches Format wie etwa das HDR-Verfahren Dolby Vision. Beim Bild bedeutet dies, dass der Schwerpunkt des IMAX-Engagements auf Studioseite bei der Post-Produktion liegt. IMAX Enhanced führt am Wiedergabegerät hingegen keine weitere Bildbearbeitung durch.

Bei der Vorführung war in den Demoszenen klar erkennbar, dass vor allem das Filmkorn in der Postproduktion verringert wurde. Zum Einsatz kommt dabei ein von IMAX für dessen Kinos entwickelter Algorithmus. Laut IMAX habe man erkannt, dass aktuelle 4K-TVs ebenfalls so hell und kontrastreich sind, dass fürs Kino gedachte Filme darauf ein zu starkes Filmkorn zeigen. Allerdings entscheiden die Filmemacher, mit welcher Intensität dieser "Entrauscher" zu Werke geht.

Sony bewirbt an seinem CES-Stand die IMAX-Enhanced-Version von "Venom", die nur als Videostream verfügbar sein wird.

(Bild: heise online / Nico Jurran)

Das Ergebnis dieses Prozesses ist folglich auch auf Fernsehern ohne Zertifizierung zu sehen. Bei IMAX-Enhanced-Geräten werde laut Entwickler allerdings das Optimum erreicht, weil das Gerät zusätzlich automatisch die optimalen Bildeinstellungen wählt. Der Nutzer soll aber noch ein Feintuning nach dem eigenen Geschmack vornehmen können.

Als HDR-Format soll HDR oder HDR10+ zum Einsatz kommen; das endgültige Ziel sei, dass alle zertifizierten Titel einmal HDR10+ bieten.

Die IMAX-Enhanced-Versionen der Demo-Filme zeigten erheblich weniger Filmkorn als die gewöhnlichen Fassungen. Am Ende entscheidet aber der Regisseur, wie "glattgebügelt" sein Film aussehen soll.

(Bild: heise online / Nico Jurrn)

Beim Ton kommt eine Variante von DTS:X zum Einsatz, die das 12.0-Seup von IMAX-Kinos nachahmt. In der Praxis bedeutet dies, dass sich zum 7.1-Setup auf der unteren Ebene und vier Kanälen auf der oberen Ebene noch ein Center-Height-Kanal gesellt, der als Objekt in dem Datenstrom definiert ist. Dieser wird aber üblicherweise nicht über einen entsprechenden separaten Lautsprecher wiedergeben, sondern nur als Phantomkanal. Dies ließe sich aber auch schon mit DTS:X realisieren. Wirklich neu ist vor allem ein Bassmanagement, das die Besonderheit von IMAX-Installationen nachbilden soll, nur Vollbereichslautsprecher einzusetzen.

IMAX und DTS hatten schon erklärt, dass Sony Pictures eine IMAX-Enhanced-Version des Films "Venom" über Videostreaming-Anbieter wie Rakuten anbieten wird. Nun hieß es, dass dabei eine für Streaming optimierte Version von DTS:X zum Einsatz kommen wird. (nij)