Neue Apple-Firmware deaktiviert fehlerhaftes RAM

Die neue Firmware-Version für Apple-Rechner hat in den USA unter vielen Macintosh-Anwendern für Aufruhr gesorgt.

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Von
  • Andreas Beier

Die neue Firmware-Version für Apple-Rechner hat in den USA unter vielen Macintosh-Anwendern für Aufruhr gesorgt. Die Firmware-Versionen 4.1.7 und 4.1.8, vergleichbar mit dem BIOS von PCs, deaktivieren RAM-Bausteine, die außerhalb der Spezifikation liegen. Dadurch will Apple die Systemstabilität erhöhen.

Das Unternehmen weist zwar im Readme der Firmware auf diesen Sachverhalt hin, der Firmware-Updater besitzt jedoch keine Funktion, um im Vorfeld zu klären, ob schlampig konfiguriertes RAM im Rechner steckt. Hier hilft das Programm DIMMCheck von Glenn Anderson weiter. Von Apple verbautes RAM scheint den Anforderungen zu genügen. Ein BIOS-Downgrade ist nicht möglich, sodass betroffenen Anwendern nur der Versuch bleibt, das deaktivierte RAM umzutauschen. Etliche Händler in den USA haben bereits reagiert und geben für ihre Bausteine eine Funktionsgarantie. Apple Deutschland liegen nach eigenen Aussagen noch keine Rückmeldungen zu der Problematik vor.

Apple ist wohl der erste Computer-Hersteller, der fehlerhafte oder außerhalb der Spezifikation liegende RAM-Bausteine deaktiviert. Bereits im August 2000 hat c't in einem großen RAM-Test nachgewiesen, dass nur die allerwenigsten Speicher-DIMMs die so genannte SPD-Spezifikation einhalten. Dieses "Serial Presence Detect" beschreibt, wie der Rechner die Speichermodule behandeln soll. Sind die SPD-Angaben fehlerhaft oder unvollständig, ist es reine Glückssache, ob das Modul korrekt betrieben werden kann. Das Apple-BIOS verweigert sich diesem Glücksspiel und legt RAMs lahm, die keine tauglichen Einstellungen für den CL3-Modus mitbringen. (adb)