"iPhone 11": Apple erwägt 5G-Modem

Intel, Samsung und MediaTek standen laut einem Manager auf der Liste potenzieller Lieferanten für das 2019er Modell.

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5G auf der CES 2019

In Las Vegas müssen 5G-Enthusiasten geduldig sein.

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

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Apple hat offenbar doch vor, schneller mit 5G-iPhones auf den Markt zu kommen als bislang geplant – oder dies zumindest zwischenzeitlich geplant. Nachdem es Anfang Dezember Berichte gab, laut denen die Smartphones wohl erst 2020 mit dem neuen Mobilfunkstandard ausgerüstet werden sollen, kommen nun anderslautende Infos – und zwar von Apple selbst. In Rahmen des Lizenzkonflikts zwischen Apple und Qualcomm, der an vielen verschiedenen Schauplätzen auf dem Planeten tobt, sagte ein Manager des iPhone-Konzerns aus, Apple habe erwogen, 5G-LTE-Modems von Firmen wie Intel, Samsung und MediaTek für die 2019er iPhone-Generation zu erwerben.

Die Angaben stammen von Tony Blevins, der im Operations-Bereich bei Apple arbeitet und für die Lieferkette des Konzerns zuständig ist. Er sprach laut Angaben der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag bei einem Prozess zwischen der amerikanischen Handelsaufsicht U.S. Federal Trade Commission (FTC) und dem Chipproduzenten Qualcomm, in dem es unter anderem um die Frage geht, ob Qualcomm bei der Belieferung von Apple gegen amerikanisches Kartellrecht verstoßen haben könnte.

Qualcomm war über viele Jahre – mindestens von 2011 bis 2016 – einziger Lieferant von Modemchips fürs iPhone. 2016 kam dann mit dem iPhone 7 erstmals Intel hinzu. Blevins sagte weiter aus, Apple habe schon länger vorgehabt, Chips von Qualcomm-Produzenten zu beziehen, sich aber anders entschieden und einen Exklusivvertrag geschlossen, der dem Unternehmen einen dicken Rabatt bei Patentlizenzen, die Qualcomm sonst zu zahlen wären, einräumte. Schon 2013 sei so erwogen worden, beim iPad mini 2 auf Intel-Funkmodems umzusteigen, doch dann hätte man den Qualcomm-Discount verloren. Dies habe Intels Produkte "ökonomisch unattraktiv" gemacht, so Blevins.

Angaben dazu, ob Apple nun tatsächlich bereits 2019 mit dem "iPhone 11" erstmals 5G-Funkchips verwendet, machte Blevins nicht. Er teilte aber mit, Apple versuche, zu diversifizieren. "Nichts gegen Intel, aber wir wollen sie nicht als einzigen Lieferanten haben." Ursprünglich sei geplant gewesen, im Rahmen des sogenannten "Project Antique" sowohl Chips von Intel als auch von Qualcomm zu beziehen. Mit dem Vorhaben wollte Apple seine Abhängigkeit von einem Funkchiplieferanten reduzieren. Dabei soll auch Samsung ein potenzieller Fertiger gewesen sein, obwohl dies aufgrund der direkten Konkurrenz bei den Smartphones für Apple "nicht die ideale Umgebung" wäre, wie Blevins sagte. (bsc)