Streckenradar bei Hannover wird scharf geschaltet

Nach einer vierwöchigen Testphase wird das bundesweit erste Streckenradar in Laatzen bei Hannover scharf geschaltet. Vom 14. Januar an drohen Autofahrern auf der Bundesstraße 6 Strafzettel, wenn sie auf diesem Straßenabschnitt das Tempolimit missachten

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Blitzer im Tunnel

(Bild: Mobil in Deutschland e.V.)

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  • dpa

Nach weiteren Abschnitten zum möglichen Einsatz eines Streckenradars will Niedersachsen erst nach Abschluss des Pilotversuchs 2020 Ausschau halten. In Belgien etwa gibt es auch mobile Abschnittskontrollen etwa an Autobahnbaustellen.

(Bild: Mobil in Deutschland e.V.)

Nach einer vierwöchigen Testphase wird das bundesweit erste Streckenradar in Laatzen bei Hannover scharf geschaltet. Von diesem Montag (14. Januar 2019) an drohen Autofahrern auf der Bundesstraße 6 Strafzettel, wenn sie auf dem über zwei Kilometer langen überwachten Straßenabschnitt das Tempolimit missachten, teilte das Innenministerium mit. Vorgesehen ist eine Erprobungsphase bis Juni 2020. Die Radaranlage erfasst das gefahrene Tempo nicht an einer Stelle, sondern ermittelt die Durchschnittsgeschwindigkeit auf einem längeren zumeist unfallträchtigen Abschnitt, wo die Autofahrer vom Gas gehen sollen.

Nachbarländer wie Belgien, die Niederlande und Österreich nutzen die auch als „Section Control“ bezeichnete Technik seit Jahren mit großem Erfolg. „Section Control ist ein vielversprechender Ansatz, um die Verkehrssicherheit auf unseren Straßen weiter zu erhöhen“, sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD). „Eine Geschwindigkeitsmessung über einen längeren Streckenabschnitt ist vor allem gerechter für alle Beteiligten, als feste Blitzer.“ Er freue sich deshalb sehr, dass der Pilotbetrieb nach einer erfolgreichen Testphase nun ganz offiziell starten könne.

Das niedersächsische Strecken-Radar unterscheidet sich von der in den Nachbarländern eingesetzten Technik. Während dort das Abfotografieren der Autos beim Einfahren und Verlassen des kontrollierten Abschnitts für den Datenschutz kein Problem darstellt, muss in Deutschland ein Schritt zwischengeschaltet werden. Das bei der Einfahrt erstellte Foto wird zunächst verschlüsselt, ebenso wie das zweite Foto beim Verlassen des Abschnitts. Nur wenn der Abgleich beider Bilder eine Tempoüberschreitung ergibt, wird ein weiteres, klassisches Blitzer-Foto mit dem Gesicht des Fahrers angefertigt. (mfz)