Pharmariese prüft Schlaganfall-Vorbeugung per Apple Watch

Gemeinsam mit Apple will Johnson & Johnson analysieren, wie die Smartwatch bei der Früherkennung von Vorhofflimmern helfen und Schlaganfälle verhindern kann.

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Apple Watch Series 4
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Der US-Health-Konzern Johnson & Johnson plant, den Einsatz der Apple Watch als medizinisches Diagnose-Tool zu erforschen: Eine in Zusammenarbeit mit Apple durchgeführte Studie soll klären, ob eine Medikations-App des Pharmakonzerns im Zusammenspiel mit den EKG-Funktionen der Smartwatch die Diagnose und Behandlung der Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern verbessern kann.

Ziel des mehrjährigen Forschungsprogramms ist aber nicht nur die Analyse von Früherkennung und Diagnose der Herzrhythmusstörung, wie Johnson & Johnson mitteilte: Man werde auch prüfen, ob die Apple Watch Behandlungsergebnisse verbessern und Schlaganfälle verhindern kann.

Die großangelegte Studie soll im Laufe des Jahres 2019 in den USA starten und mit Senioren (ab 65 Jahren) durchgeführt werden. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit könnten außerdem dabei helfen, in der Zukunft weitere Gesundheitsprobleme, die sich über physiologische Symptome messen lassen, per Smartwatch frühzeitig zu erkennen, merkt der Pharmariese an.

Apple hat im Dezember eine neue Warnfunktion per Software-Update für die Apple Watch nachgeliefert. Sie soll im Hintergrund auf Herzrhythmusstörungen achten und bei Verdacht auf Vorhofflimmern eine Warnmeldung ausgeben.

Besitzer einer Apple Watch Series 4 können zusätzlich ein 1-Kanal-EKG anfertigen, dafür ist ein elektrischer Sensor auf der Unterseite sowie eine Elektrode in der Außenseite der digitalen Krone der Smartwatch integriert. Warnfunktion und EKG-App sind bislang nur auf in den USA gekauften Apple Watches verfügbar, in anderen Ländern bleiben diese vorerst gesperrt – bis Apple die Erlaubnis der jeweils zuständigen Gesundheitsbehörden erhält.

Apple Watch EKG-Funktion (5 Bilder)

Die Warnung bei irregulärem Herzrhythmus soll es auch auf älteren Apple-Uhren geben.
(Bild: Apple)

Die Apple Watch könne ein "wertvolles Monitoring-Tool zur Etablierung wichtiger Informationen für Patienten und Ärzte darstellen", erklärte die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie DGK im vergangenen Herbst, warnte aber zugleich, diese nicht als "Ersatz für einen Besuch beim Arzt zu verwenden". Nach Angabe des Pharmakonzerns leben über 30 Millionen Menschen mit Vorhofflimmern – dies werde oft aber nicht frühzeitig erkannt könne so zu Komplikationen bis hin zu einem Schlaganfall führen.

(lbe)