Gegen Fake News: WhatsApp beschränkt Weiterleitungsfunktion

WhatsApp-Nutzer können Nachrichten künftig nur noch fünf Empfänger weiterleiten. Damit will der Konzern die Verbreitung von Falschmeldungen einschränken.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 109 Kommentare lesen
WhatsApp

(Bild: dpa, Martin Gerten)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

WhatsApp schränkt im Kampf gegen die Verbreitung von Falschmeldungen die Weiterleitung von Nachrichten deutlich ein. Nach einer halbjährigen Test-Phase können Nutzer Nachrichten künftig global nur noch an einen beschränkten Kreis von fünf Empfängern weiterleiten, heißt es in einem Blog-Eintrag des Messenger-Dienstes. Bislang konnten Nachrichten an bis zu 20 Chat-Teilnehmer verschickt werden. Damit reagiert der Facebook-Konzern unter anderem auf Vorfälle in Indien, wo die neuen Regeln bereits seit einer Weile getestet wurden. Dort waren nach der Verbreitung von Falschmeldungen mehrfach Menschen durch Lynchmorde zu Tode gekommen.

WhatsApp habe diese Beschränkungen getestet und über einen Zeitraum von sechs Monaten das Feedback von Nutzern ausgewertet. Die Anzahl der weitergeleiteten Nachrichten sei "global erheblich reduziert" worden. Damit könne der Chat-Dienst wieder vorrangig für private Nachrichten mit engen Kontakten genutzt werden.

Eine BBC-Studie hatte im November vergangenen Jahres untersucht, wie sich "Fake News" verbreiten. 80 Personen aus Indien, Kenia und Nigeria erlaubten es dem britischen Sender, ihre WhatsApp-Nutzung zu analysieren. Dabei ergab sich, dass Nachrichten oft verbreitet wurden, ohne sie zu überprüfen und dass rechte Netzwerke deutlich organisierter vorgingen. Der Wahlsieg des rechtsextremen Kandidaten Jair Bolsonaro in Brasilien etwa wird auf eine Rufmordkampagne zurückgeführt. ()