Ärger um Apple-Fotowettbewerb

Für den "Shot on iPhone Contest" wollte Apple den Gewinnern zunächst nichts bezahlen. Nach Kritik sollen nun Lizenzgebühren fließen.

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iPhone

Knipsen per iPhone.

(Bild: dpa, Fernando Gutierrez-Juarez)

Lesezeit: 2 Min.

Apple ist nach Kritik um einen iPhone-Fotowettbewerb zurückgerudert: Der Konzern will den Gewinnern nun doch Geld zahlen, obwohl es zuvor außer der möglichen Publicity keinen Cent geben sollte. "Shot on iPhone"-Bilder kennt man bereits seit Jahren aus der Reklame: Besonders gelungene Fotos, die von Usern mit dem Apple-Smartphone aufgenommen wurden, dienen dem Konzern zu Werbezwecken.

Im Rahmen einer "Challenge" rief das Unternehmen nun zu einem Wettbewerb auf, bei dem bis zum 7. Februar die besten iPhone-Aufnahmen eingereicht werden sollen – bewertet unter anderem von Apple-Marketingchef Phil Schiller, dem Time-Fotojournalisten Brooks Kraft und dem Obama-Portraitisten Peter Souza.

Zunächst hieß es, die zehn Gewinner würden mit ihren Aufnahmen auf Apple-Plakaten "in ausgewählten Städten", in Apples Ladengeschäften sowie online vorgestellt. Entsprechende Gratislizenzen müssen sie dem iPhone-Hersteller laut Wettbewerbsbedingungen erteilen. Dafür hagelte es Kritik.

So schrieb etwa William Gallagher von AppleInsider, der Konzern werde im Quartal wieder 84 Milliarden US-Dollar an Umsatz machen und damit mehr Verkäufe generieren. "Apples Werbeteam wird bezahlt, Apples Webentwickler werden bezahlt und sogar die Plakatfirmen werden bezahlt." Die Fotografen hingegen nicht. Andere Nutzer wie Trevor Mahlmann, selbst Profiknipser, schlugen vor, den Gewinnern mindestens 10.000 US-Dollar pro Foto zu bezahlen.

Die kritischen Worte im Netz scheinen bei Apple nicht auf taube Ohren gestoßen zu sein. Wie der Konzern nun in einem "Update" auf seiner Webseite mitteilte, würden die Top-10-Fotografen, deren Bilder verwendet werden, nun eine "Lizenzgebühr für die Nutzung solcher Fotos auf Plakaten und in anderen Apple-Marketingkanälen" erhalten. Details zu den entsprechenden Summen nannte der Konzern allerdings bislang noch nicht. (bsc)