Kunst von allen Seiten

Es braucht nicht immer eine teure AR-Brille, um virtuelle und reale Welten miteinander zu verschmelzen.

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Kunst von allen Seiten

(Bild: MergeVR)

Lesezeit: 2 Min.

Ein Smartphone in einer Papphalterung tut es für Augmented-Reality-Anwendungen manchmal auch. Allerdings kommt man damit nicht an den Bildschirm heran, was die Bedienung erschwert. Abhilfe schafft der Merge Cube – ein Schaumstoffwürfel mit bedruckter Oberfläche. Per Handykamera erkennen Apps den Würfel und ersetzen ihn durch ein virtuelles Objekt, etwa eine Erdkugel. Dreht man den Würfel in der Hand, dreht sich der virtuelle Globus auf dem Bildschirm mit. Wer den Kauf des rund 30 Euro teuren Würfels scheut, kann ihn auch ausdrucken und zusammenkleben.

Was sich damit anstellen lässt, zeigen gut 30 Apps unter miniverse.io. "Hologlobe" etwa präsentiert eine virtuelle Weltkugel, "Galactic Explorer" das Sonnensystem und "MrBody" die Organe des menschlichen Körpers. Der zunächst erstaunliche Effekt nutzt sich allerdings schnell ab. Oft wäre eine konventionelle Bedienung mit Maus oder Touchscreen praktischer oder eine reine VR-Darstellung beeindruckender. Ein weiteres Manko: Man kann sich nur begrenzt an ein Objekt heranzoomen. Hält man den Würfel zu nah an die Kamera, bricht die AR-Darstellung zusammen.

Das gilt zwar auch für die App "MuseumViewer", trotzdem wirkt sie überzeugender. Sie zeigt Exponate aus dem Louvre und dem British Museum, von der Zeus-Büste bis zum Stein von Rosetta, bei denen eine drehbare 3D-Darstellung tatsächlich Mehrwert bietet. Leider wird auf meinem Gerät kein Cursor angezeigt – wohl ein Bug, schließlich handelt es sich um Version 1.0. Zudem ist die Auswahl mit nur 24 Objekten recht begrenzt. Aber beides kann sich ja noch ändern.

Produkt: Merge Cube
Hersteller: MergeVR
Preis: 30 Euro oder gratis

(grh)