Mozilla Firefox: Neue Inhaltsblocker sollen Nutzer schützen

Mozilla blockiert mit Firefox 66 das automatische Abspielen von Medien mit Ton. Die Version darauf soll auch ungewolltes Kryptomining und Tracking verhindern.

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Firefox
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Keywan Tonekaboni

Mit der kommenden Version von Firefox führt Mozilla einen Autoplay-Blocker ein. Dieser soll Nutzer vor nervigen Inhalten schützen und ein ungestörtes Surfen ermöglichen. Versucht eine Website ein Video mit Ton oder Audio automatisch abzuspielen, so wird dies vom Webbrowser unterbunden.

Der Browser stuft jedes Abspielen von Medieninhalten mit Ton als Autoplay ein, falls der Nutzer bisher nicht mittels Maus, Tastatur oder per Touch mit der Seite interagiert hat. Lediglich explizit über das HTML5-Attribut "muted" stumm geschaltete Medien sollen auch ohne Interaktion abgespielt werden.

Der Nutzer kann, ähnlich wie beim Popup-Blocker, einzelnen Seiten Autoplay mit Ton erlauben. Dazu wurden die Websiten-Einstellungen um einen entsprechenden Eintrag erweitert, wie Mozilla-Entwickler Chris Pearce auf Mozilla Hacks schreibt. Ausgenommen vom Block-Mechanismus sind auch Webseiten, welche die Erlaubnis haben Kamera oder Mikrofon zu benutzen.

Der Autoplay-Blocker greift aber zunächst nur bei HTML5-Medienelementen. Nutzen Webseiten-Entwickler die Schnittstelle Web Audio, dann wird das automatische Abspielen noch nicht unterbunden. Der Mechanismus soll aber im Laufe des Jahres auch die Web Audio API erfassen. In Firefox für Android wird der bisherige Autoplay-Blocker durch das neue Verfahren ersetzt. Chrome hatte bereits im vergangenen Jahr einen ähnlichen Autoplay-Blocker eingeführt.

In der darauf folgenden Version von Mozillas Webbrowser soll laut Firefox-Experte Sören Hentzschel der Inhaltsblocker erweitert werden. Dieser soll dann auch ungewolltes Kryptomining (auch Cryptojacking) unterbinden und den Tracking-Schutz gegen sogenanntes Fingerprinting erweitern. Beim Kryptomining nutzt eine Website mittels eingebetteter Skripte die Rechenpower der Besucher, um Kryptowährungen zu "schürfen". Dagegen halfen bisher meist nur Erweiterungen wie No Coin.

Ausschnitt aus dem Entwurf der Firefox-Entwickler

(Bild: Mozilla )

Fingerprinting wird hingegen genutzt, um Nutzer auch ohne Cookies anhand der verfügbaren Informationen wie Betriebssystem, Browser-Kennung oder Bildschirmauflösung zu identifizieren. Apple erschwert dies in Safari schon länger, in dem es diese Daten unkenntlich macht.

Mozilla plant Firefox 66 am 19. März 2019 zu veröffentlichen. Firefox 67 soll Mitte April erscheinen.

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(ktn)