Krypto-Messenger Signal: Link-Vorschau mit Privatsphären-Schutz

Der Signal-Messenger bietet für populäre Webseiten eine Link-Vorschau, die auch die Privatsphäre schützt. Sowohl Link-Ziel als auch Nutzer-IP werden geschützt.

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Instant-Messanger

(Bild: Signal Messenger)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Keywan Tonekaboni

In der neuesten Version des Krypto-Messengers Signal ist eine Link-Vorschau eingebaut, wie sie auch bei anderen populären Messengern angeboten wird. Die Signal-Entwickler versprechen aber beim Erzeugen der Vorschau besonderen Wert auf den Schutz der Privatsphäre zu legen. Zunächst wird die Vorschau nur für Links zu Imgur, Instagram, Reddit und Youtube angeboten.

Beim Erstellen einer Link-Vorschau wird die Zielseite aufgerufen und aus der Überschrift und einem Bild eine Vorschau erzeugt. Dabei ergeben sich zwei Datenschutzprobleme. Einerseits erfährt der Messenger-Anbieter, welche Links man seinen Kommunikationspartner schickt. Andererseits kann die Website Kenntnis über die eigene IP erhalten.

Letzteres umgehen die Signal-Entwickler durch einen Proxy-Dienst, über den die Signal-App eine TCP-Verbindung zur Zielseite aufbaut. So wird die IP der Nutzer verschleiert. Über diese Verbindung wird eine verschlüsselte TLS-Verbindung erzeugt und das Link-Ziel abgefragt. Dadurch soll der Proxy-Dienst von Signal nicht erfahren, welcher Link abgerufen wurde, betonen die Entwickler im Signal-Blog. Zusätzlich wird die Größe der Bilddatei mittels überlappender HTTP-Teilabrufe (Range Requests) verschleiert. Bei unverschlüsselten Links wird keine Vorschau erzeugt, da hier prinzipbedingt der Schutz nicht greifen würde.

Die Nutzung der Vorschau ist optional und kann in den Privatsphären-Einstellungen angepasst werden. Die Signal-Entwickler deuten an, in Zukunft auch für weitere Internetseiten die Link-Vorschau anzubieten. Signal ist ein freier Messenger mit dem Fokus auf Sicherheit und Privatsphäre. (ktn)