Standardsuche in Safari: Google bezahlte Apple wohl fast 10 Milliarden US-Dollar

Die Position als Standardsuche in Safari soll sich Google viel Geld kosten lassen. Apples Service-Sparte profitiert, ist aber auch abhängig.

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Google-Suche

Suchen auf einem iOS-Gerät.

(Bild: dpa, Lukas Schulze/Illustration)

Lesezeit: 2 Min.

Die Suchmaschine von Google ist seit Jahr und Tag als Standard in Apples Browser Safari vorgegeben, der insbesondere im Mobilbereich einen hohen Marktanteil verzeichnet. Dass für diese Platzierung eine hohe Summe an den iPhone-Produzenten fließt, ist allgemein bekannt. Das Bankhaus Goldman Sachs (GS) hat nun in einem Bericht an Investoren eine konkrete Summe genannt: Diese soll allein 2018 bei 9,5 Milliarden US-Dollar gelegen haben.

Das wäre, sollte die Information tatsächlich stimmen, ein Anteil von satten 20 Prozent an Apples gesamtem Service-Umsatz im vergangenen Jahr – ein Segment, das dem Konzern als neuer Wachstumstreiber gilt. Die GS-Analysten warnen daher davor, dass sich Apple hier zu sehr von Google abhängig macht. Die fast 10 Milliarden Dollar fließen als sogenannte "Traffic Acquisition Costs" (TAC) von Google an Apple – es handelt sich dabei um einen Anteil an den über Suchmaschinenwerbung eingenommenen Geldern.

Apple und Google sind in vielen Segmenten direkte Konkurrenten – insbesondere bei den Smartphone-Betriebssystemen, wo Android längst vor iOS liegt. Die iPhone- und iPad-Plattform gilt jedoch als allgemein attraktiver, was die Umsätze mit Apps und Diensten anbelangt. Der GS-Bericht empfiehlt Apple nun, ein größeres Paket mit Diensten zu schnüren, um die Wachstumsrate hochzuhalten.

Die Banker denken dabei an eine Art "Prime"-Paket, in dem diverse Services stecken. Dies könnten dann beispielsweise Apple Music, ein neuer Magazindienst, ein noch unbekannter Videoservice und iCloud-Speicherplatz sein – alles zusammen zu einem Jahres oder Monatspreis.

Die Einnahmen von Google wachsen hingegen aktuell weiter – hinzu kommt die Abhängigkeit Apples von App-Store-Geldern. Laut dem Fachdienst Sensor Tower machen Einnahmen durch Apps und Abos in Apps 51 Prozent der Service-Einnahmen bei Apple aus – sowie 70 Prozent der Gewinne. (bsc)