Twitter: Mehr Transparenz für politische Werbung in der EU, Indien, Australien

In den USA hatte Twitter schon 2018 Vorgaben für mehr Transparenz bei politischen Werbeanzeigen gemacht. Nun gelten die Regeln auch in allen EU-Staaten.

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(Bild: dpa, Matt Rourke)

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Twitter will nun auch in der Europäischen Union, in Indien und in Australien für mehr Transparenz bei politischer Werbung auf dem Portal sorgen. Damit sollen nach den USA auch in diesen drei Regionen nur zertifizierte Accounts politische Werbeanzeigen schalten können. Die sollen außerdem für mehrere Tage im Ads Transparency Center für alle Interessierten abrufbar sein. So soll nicht nur deutlich werden, wer wie viel für politische Werbung bezahlt, sondern auch welche Zielgruppe jeweils erreicht werden soll und wie viele Klicks gezählt wurden.

Das Transparenzzentrum hatte Twitter vergangenen Sommer vorgestellt, als eine Konsequenz der Debatten rund um vermutete ausländische Versuche der Einflussnahme auf wichtige Abstimmungen. Als eine Forderung an Twitter – und Facebook – hatte sich der Ruf nach mehr Transparenz bei der Werbung durchgesetzt. Die neuen Regeln gelten in den drei Märkten ab sofort und sollen ab dem 11. März durchgesetzt werden, stellt Twitter klar. Wer politische Werbung schalten wolle, müsse nun mit dem Prozess zur Zertifizierung beginnen.

Die EU, Indien und Australien dürften deshalb als nächste Märkte für die Transparenzmaßnahmen ausgesucht worden sein, weil dort jeweils wichtige Wahlen anstehen. In Australien geht es um Abgeordnetensitze in beiden Kammern, in Indien um das wichtige Unterhaus, das in der größten demokratischen Wahl der Welt besetzt wird, und in der Europäischen Union um das immer mehr an Einfluss gewinnende Europaparlament. (mho)