Tim Cook: Die Leute werden Apple beim Thema Gesundheit vertrauen

Der iPhone-Hersteller will mit seiner Health-App des lukrativen Gesundheitsmarkt erobern. Apples Fokus auf Datenschutz sei dabei hilfreich, meint der CEO.

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Apple-Chef Tim Cook

Apple-Chef Tim Cook im Februar während einer Visite in Deutschland.

(Bild: dpa, Tobias Hase)

Lesezeit: 2 Min.

Apple-Chef Tim Cook glaubt an einen Erfolg der Gesundheitsstrategie seines Unternehmens. Apple habe vermieden, Nutzerdaten zu sammeln, um Anzeigen zu verkaufen. "Die Leute werden sich das ansehen und das Gefühl haben, dass sie Apple vertrauen können", sagte er dem US-Radiosender NPR. Vertrauen sei zentral für alle, mit denen man im Bereich der eigenen Gesundheit zusammenarbeite.

Der iPhone-Konzern hatte erst kürzlich ein erstes Großprojekt in den USA in diesem Bereich angekündigt. Dabei sollen bis zu neun Millionen Veteranen des US-Militärs ihre Gesundheitsakten auf Apple-Smartphones führen. Die Funktion "Health Records" in der Health-App ist seit iOS 11.3 verfügbar, nutzt den Austauschstandard FHIR und steht bereits bei 100 Gesundheitsinstitutionen in den USA zur Verfügung. Das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Kriegsveteranenministerium der Vereinigten Staaten (United States Department of Veterans Affairs, kurz VA) in Washington ist das bislang größte.

Der Apple-Chef glaubt, dass der Schutz der Privatsphäre, den Apple propagiert, ein Vorteil sei. Dieser Ansatz sei auch kein einfacher Marketingtrick. "Diesen Blick auf die Vorteile haben wir nicht." Stattdessen wisse er schon für sich selbst, dass er nur mit solchen Firmen arbeiten wolle, die seine Gesundheitsdaten haben, denen er "tief vertraue". Apple betont unter anderem stets, dass die Daten lokal auf dem iPhone vorliegen und Apple keine Kontrolle über sie haben will.

Zuletzt hatte es allerdings Berichte gegeben, laut denen Apps unter anderem zum Tracking des Menstruationszyklus sensible Informationen an Facebook weitergegeben haben sollen. Apple zufolge gab es hier aber keine Verbindung zur digitalen Gesundheitsakte auf dem iPhone, zudem hätten diese Apps Apples eigene Regeln gebrochen und Entwickler müssten das Problem nun lösen. Ansonsten drohe der Rausschmiss aus dem App Store. Nutzer müssen Apps stets Zugriff erteilen, wenn diese Gesundheitsdaten lesen oder schreiben wollen.

Für Apple ist der Gesundheitsmarkt ein extrem spannendes Geschäftsfeld. Der Konzern versucht derzeit, verstärkt mit Services Wachstum zu generieren – dazu gehören iCloud-Anwendungen ebenso wie der Bezahldienst Apple Pay, das App-Store-Geschäft und Streamingdienste wie Apple Music. Auch das Gesundheitsbusiness passt hier ins Portfolio. (bsc)