Ultradünne Gesundheitstechnik für Babys

Monitoringsysteme für Frühchen sind oft mit viel Kabelsalat verbunden, die Eltern kommen kaum mehr an ihre Kinder. Neue Technik hilft.

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Ultradünne Gesundheitstechnik für Babys

(Bild: Northwestern University)

Lesezeit: 2 Min.

Wenn frühgeborene Babys im Brutkasten liegen, ist das kein schöner Anblick: Zahlreiche Kabel sind an ihrem Körper befestigt, um ständig die lebenswichtigen Vitaldaten zu erfassen. Neue Monitoringtechnik könnte diese künftig ändern und den Frühchen so mehr und direkteren Kontakt zu ihren Eltern verschaffen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Frühchen: Mehr Liebe dank Klebesensoren").

Die Technik, erfunden von einem interdisziplinären Team, sieht aus wie ein durchsichtiges Pflaster und enthält alle Sensoren zum Tracking der Vitaldaten des Kindes. Die Klebesensoren sind die ersten ihrer Art, die zur Neugeborendiagnostik im Brutkasten keine Kabel oder Batterien benötigen. Die Daten lassen sich direkt im Monitoringsystem sammeln und verarbeiten – dank integrierter Near-Field-Communication-Chips (NFC), die wiederum mit einem Bluetooth-Modul verbunden sind, das die Daten an einen Computer senden. Die Sensoren werden über eine drahtlose Stromversorgung mit Energie ausgestattet.

Das System wurde bereits an mehr als 60 Babys in zwei Krankenhäusern in Chicago ausprobiert. Sie trugen die neuen Klebesensoren parallel zu traditionellen Monitoringsystemen und stellten sich als genauso präzise und akkurat dar, wie es in einer begleitenden Studie hieß.

Haut-zu-Haut-Kontakt mit den Eltern ist enorm wichtig – er kann zum allgemeinen Wohlbefinden ebenso beitragen wie zu gesundheitlichen Verbesserungen. Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass die bisherigen Systeme zu teils problematischen Hautverletzungen führen, weil die Drähte und Geräte mit starken Klebstoffen befestigt werden müssen. "Bis zu 15 Prozent der gesamten Haut wird jeden Tag durch diese Technik traumatisiert", so ein Mitglied des Forscherteams. Die Klebesensoren seien viel sicherer für die Babys.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)