Faltbare Displays: Corning arbeitet an biegsamem Glas
Mit einer Mischung aus Gorilla und Willow Glass will Corning die Displays von faltbaren Smartphones schĂĽtzen. Einen Starttermin gibt es aber noch nicht.
Corning arbeitet nach eigenen Angaben an einem neuen Glas, das in erster Linie für den Schutz von faltbaren Smartphones vorgesehen ist. Dabei setzt das Unternehmen auf eine Mischung zweier eigener Produkte, Gorilla Glass und Willow Glass. Das Ergebnis ist ein 0,1 Millimeter dünnes Glas mit einem minimalen Biegeradius von 5 Millimetern, das 200.000-mal gebogen werden kann, ohne dass es zu Beschädigungen kommt.
Im Gespräch mit Wired erklärte John Bayne, bei Corning verantwortlich für die Glas-Sparte, dass erste Partner das neue Produkt bereits erhalten haben. Dort habe man festgestellt, dass das Glas noch nicht alle Anforderungen erfülle: Eine Gruppe möchte eine höhere Bruchsicherheit, die andere geringere Biegeradien. „Wir können ihnen das eine oder das andere bieten; der Schlüssel ist es, ihnen beides zu bieten“, so Bayne. Willow Glass erinnert an das biegsame Glas, das Schott auf der Display Week 2018 gezeigt hat. Gorilla Glass ist hingegen starr und widerstandsfähig, wenn es um Sturzschäden geht.
Entsprechend nennt Corning noch keinen konkreten Termin für die Verfügbarkeit. Das Unternehmen geht aber davon aus, dass man liefern kann, wenn faltbare Smartphones die Nische verlassen werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die erste Generation – bestehend aus Modellen wie dem Samsung Galaxy Fold und Huawei Mate X – mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne den neuen Schutz auskommen müssen.
Faltbares Motorola-Smartphone im Razr-Stil
Wie wichtig dieser jedoch ist, hatte zuletzt Motorolas Dan Dery, VP of Global Product, betont. Gegenüber Engadget erklärte Dery, dass die ersten faltbaren Smartphones mit Kunststoff als Display-Schutz sehr schnell Beschädigungen aufweisen würden. Eine Erfahrung, die Huawei bereits machen musste: Auf dem MWC ausgestellte Exemplare des Mate X wiesen bereits nach wenigen Tagen Probleme auf, die aus dem Biegen resultierten. Gerade die Empfindlichkeit gegenüber Kratzern sei ein Grund dafür, dass Motorolas noch namenloses faltbares Smartphone über ein innenliegendes Display im Stil des Samsung Galaxy Fold verfügen wird.
Patentzeichnungen, die bereits Ende 2018 an die Öffentlichkeit gelangt sind, deuten darauf hin, dass das es sich dabei um ein Smartphone im Stil des Motorola Razr handeln könnte. Das flexible Display würde dann nicht wie bei Samsung und Huawei für die Kombination von Smartphone und Tablet genutzt werden, sondern wie bei früheren Klapp-Handys für eine Verkleinerung des Geräts bei Nichtbenutzung. (pbe)