Deutsche Post DHL will 1000 weitere Packstationen aufstellen

Mit 1000 neuen Packstationen, 5000 neuen Mitarbeiter und weiteren Maßnahmen will die Deutsche Post DHL die Paketflut meistern.

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DHL-Bote

(Bild: dpa, Oliver Berg/Archiv)

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Um der Paketflut aus dem Onlinehandel noch besser Herr zu werden, will die Deutsche Post DHL rund 150 Millionen Euro in Personal, Infrastruktur und Automatisierung investieren. Zu den Maßnahmen gehören 1000 zusätzliche Packstationen, die bundesweit in Betrieb gehen sollen, ebenso wie 500 neue Partner-Filialen und Paketshops. Zudem sollen neue Filialkonzepte wie Selbstbedienungsautomaten und Drive-in-Stationen zur Abgabe und Abholung von Sendungen getestet werden.

5000 neue Stellen im Post- und Paketbereich will die Post laut Pressemitteilung ebenfalls schaffen. Diese sollen insbesondere der Qualität der Zustellung auf der "letzten Meile“ zum Empfänger zu Gute kommen. Gerade dieser Weg bis zur Haustür des Adressaten ist der entscheidende Punkt der Branche. "Auf der letzten Meile entstehen 50 Prozent der Kosten bei der Paketlieferung", zitiert die dpa den Logistik-Professor Kai-Oliver Schocke von der Frankfurt University of Applied Sciences. "Da kann ein Paketdienstleister viel falsch machen – hier entscheidet sich, ob er Erfolg hat oder nicht.“

Die Wettbewerber Hermes und dpd äußerten bereits Überlegungen, die Lieferung an die Tür statt in den Paketshop zum teureren "Premiumservice“ zu machen. Bei der Deutschen Post gibt es offenbar keine derartigen Pläne.

Weiterhin sollen bei der Post 450 Lkw-Fahrer ausgebildet und später eingestellt werden, eine Reaktion auf den derzeit grassierenden Fahrermangel in der Branche. Auch der Fuhrpark soll noch nachhaltiger werden: Zu den bereits vorhandenen 9000 Streetscootern werden noch einmal 6000 der Elektromobile kommen.

Gewissen Nachholbedarf scheint die Deutsche Post DHL auch zu haben: Bis zum 25. Februar sind laut Medienberichten bereits 2600 Beschwerden über den Zusteller bei der Bundesnetzagentur eingegangen. Dabei ging es um Probleme wie verspätete oder ungenaue Zustellungen sowie ungünstige Filialzeiten. Damit könnte die Post auf einen neuen Beschwerderekord zusteuern. Bereits 2018 hatte sich die Zahl der Beschwerden im Vergleich zum Vorjahr auf über 12.000 verdoppelt. Die Bundesnetzagentur schätzt den Berichten zufolge, dass dieser Wert wieder erreicht oder sogar übertroffen wird.

Angesichts der stetig steigenden Paketmengen erscheint die Beschwerdezahl aber noch überschaubar. Laut dem Bundesverband Paket und Expresslogistik (Biek) wurden 2017 3,3 Milliarden Sendungen verarbeitet, 6,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Für das Jahr 2022 rechnet der Verband mit 4,3 Milliarden Sendungen. (axk)