Boeing 777X: Rollout findet am 13. März statt

Am 13. März will Boeing die erste flugfähige 777X präsentieren. Die Testflüge des größten zweistrahligen Passagierjets sollen wenig später starten.

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Boeing 777-9

(Bild: Boeing)

Lesezeit: 3 Min.

Das erste flugfähige Exemplar der 777X, eine 777-9, soll laut Boeing am 13. März im Werk Everett präsentiert werden. Damit leitet der Flugzeugbauer die wichtige Flugerprobungsphase ein – die Maschine soll bereits im Laufe des zweiten Quartals zu Testflügen starten. Bis zum Start des Linienbetriebs wird es aber noch dauern: Erst im Sommer 2020 soll die Lufthansa als erste Fluggesellschaft eine 777X erhalten.

Die 777X dürfte in Form der 777-9 vor allem die 747-400, aber auch die 747-8 sukzessive ablösen. Bei Zweiklassenbestuhlung bietet die 777-9 laut Boeing Platz für 414 Passagiere (349 Passagiere bei Dreiklassenbestuhlung), die knapp 14.000 Kilometer weit transportiert werden können. Eine 747-400 fasst in der Regel etwa 410 Passagiere und verfügt über eine Reichweite von etwa 14.200 Kilometern, bei der 747-8 sind es etwa 470 Passagiere bei minimal größerer Reichweite. Gleichzeitig ist die 777-9 6 Tonnen (747-400) respektive 39 Tonnen (747-8) leichter. Die neuen zum Einsatz kommenden Triebwerke vom Typ GE9X verfügen laut Hersteller General Electric über eine höhere Effizienz, was die Wirtschaftlichkeit weiter steigern soll.

Boeing 777X (7 Bilder)

Boeing 777-9 der Lufthansa
(Bild: Lufthansa)

Das auffallendste Merkmal der 777X sind die klappbaren Flügelspitzen. Beim Taxiing kann das äußere Ende der Tragflächen um 90 Grad nach oben geklappt werden, um die Spannweite und damit den Platzbedarf zu verringern. Die 777X kommt dann in der Breite mit 64,8 Metern aus und entspricht damit der ARC-Einstufung (Aerodrome Reference Code) E, unter die auch die 747-400 und 777-300ER fallen.

Dies war eine der wichtigsten Vorgaben während der Entwicklung: Die 777X kann somit ohne bauliche Maßnahmen an den gleichen Flughäfen und Gates wie die 777 eingesetzt werden. Mit ausgeklappten Enden beträgt die Spannweite hingegen 71,8 Meter, womit die 777X in die Einstufung Code F (747-8, A380) rutscht. Zusammen mit einer Länge von 76,7 Metern ist die 777-9 somit das derzeit größte zweistrahlige Passagierflugzeug. Zum Vergleich: Der A350-1000 bringt es auf eine Länge von 73,8 Metern bei einer Spannweite von 64,8 Metern.

Die 777-9 konkurriert aber nicht nur intern mit der bereits seit 50 Jahren gebauten 747, sondern auch mit Airbus‘ A330neo. Die Variante A330-800neo fasst bis zu rund 400 Passagiere, die etwa 15.100 Kilometer weit geflogen werden können, der A330-900neo nimmt hingegen bis zu 440 Passagiere auf und kommt ohne Tankstopp bis zu 13.300 Kilometer weit. Der A350-1000 bietet mit 387 Sitzen (Zweiklassenbestuhlung) eine geringere Kapazität als die 777-9, mit 15.600 Kilometern dafür aber eine größere Reichweite.

Laut Boeing sind bislang mehr als 340 feste Bestellungen für die 777X eingegangen. Davon entfallen knapp 300 auf die Variante 777-9, rund 50 auf die kürzere 777-8 (365 Sitze bei Zweiklassenbestuhlung, 16.000 Kilometer Reichweite); die Auslieferung der ersten 777-8 ist derzeit für 2022 geplant. Zu den größten Abnehmern gehören die Fluglinien Emirates, Qatar Airways und Lufthansa. (pbe)