Digitaler Videorecorder für den Mac

MediaBox heißt eine Kombination aus digitalem Videorecorder und Analog-Digital-Videowandler, den der deutsche Macintosh-Händler Gravis anbietet.

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MediaBox heißt eine Kombination aus digitalem Videorecorder und Analog-Digital-Videowandler, die der deutsche Macintosh-Händler Gravis ab 2. Juli anbieten will. Mit seinem integrierten DV-Codec ist das Gerät für die Bearbeitung unterschiedlichen Videomaterials vorbereitet: Über die FireWire-Schnittstelle nimmt es Aufnahmen entgegen und gibt sie sie auf einer der anderen Schnittstelle (Composite- oder S-Video) wieder aus – oder umgekehrt. Auf Wunsch holt die MediaBox aber auch das Fernseh- oder Radioprogramm mit Hilfe des eingebauten Tuners aus dem Kabel und gibt es über FireWire an den angeschlossenen Power Mac weiter. Laut Gravis klappt das bei "voller PAL- oder NTSC-Auflösung mit bis zu 30 Bildern/Sekunde und höchster Tonqualität (48 kHz bei 16 Bit)". Am Mac kann man die Daten mit einer beliebigen DV-fähigen Anwendung, etwa iMovie, FinalCut Pro oder Premiere, aufnehmen und weiterbearbeiten.

Bis hierhin ähnelt die MediaBox stark dem bereits im Januar vorgestellten "Formac studio". Doch in Verbindung mit der mitgelieferten Gravis-Software verwandelt die MediaBox einen Macintosh zum digitalen Videorecorder, der Fernseh- oder Radioprogramme zeitgesteuert aufnimmt. Aufgrund des verwendeten DV-Formats geraten die Dateien aber wesentlich üppiger als bei MPEG-2, mit dem andere digitale Videorecorder arbeiten. Wohlweislich verkauft Gravis das Gerät mit eingebauter Festplatte, die je nach Modell 40 oder 75 GByte Kapazität besitzt. Mit der DV-Datenrate von etwa 3,5 MByte/s entspricht das einer Aufnahmekapazität von gut drei beziehungsweise knapp 6 Stunden. Gravis machte keinerlei Angaben darüber, ob die Software erweiterte Videorecorderfunktionen wie etwa Time-Shifting (zeitversetzte Wiedergabe eines Fernsehprogramms noch während der Aufnahme) unterstützt.

Einige Schmankerl hat die MediaBox aber zu bieten: Dank DV-Kodierung erlaubt sie bildgenauen Schnitt, was sich etwa beim Herausschneiden von Werbeblöcken bezahlt macht. Und wenn der Macintosh vor Aufnahmebeginn nicht unnötig Strom verbrauchen soll, schaltet man ihn einfach ab: Die MediaBox fährt ihn dann rechtzeitig wieder hoch. Wer mag, kann die nachbearbeiteten Dateien wieder exportieren, zum Beispiel auf einen Videorecorder oder einen Fernseher.

Als Systemanforderung nennt Gravis einen iMac mit mindestens 600 MHz schnellem G3-Prozessor oder einen Power Mac G4 ab 400 MHz (ausgenommen PowerBook G4), 128 MByte RAM, Mac OS 9.1 und QuickTime 4.1.2. Die Variante mit der kleineren Festplatte kostet 1499, die große 1999 Mark. (se)