Nach "Tim Apple": Trump schlägt mit Medienschelte zurück

Er habe nur "Zeit und Worte" sparen wollen, teilte der US-Präsident mit, die "Fake News"-Presse habe dies ausgenutzt.

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Donald Trump

US-Präsident Donald Trump kommuniziert häufig per Twitter.

(Bild: dpa, Andrew Harnik/AP)

Lesezeit: 2 Min.

US-Präsident Donald Trump hat sich dafür verteidigt, dass er Apple-Chef Tim Cook bei einem Treffen im Weißen Haus als "Tim Apple" bezeichnete. Um auf einfache Weise "Zeit und Worte zu sparen" habe er "Tim + Apple" als "Tim/Apple" bezeichnet, schrieb Trump auf Twitter – und nutzte die Gelegenheit für Medienschelte: Die "Fake News"-Presse hätte sich sofort "abfällig" darauf gestürzt, um ihn zu verunglimpfen.

Trump hatte im Rahmen der Gesprächsrunde Apple für US-Investitionen gedankt und dann angemerkt: "Wir wissen das sehr zu schätzen, Tim Apple". Cook, der bei dem Treffen direkt neben dem Präsidenten saß, nickte und verzog dabei keine Miene. Das Weiße Haus ergänzte im Protokoll des Treffens bereits einen Gedankenstrich.

Nachdem Trumps Versprecher für erhebliche Aufmerksamkeit gesorgt hatte, reagierte Cook doch noch: Sein Name im Twitter-Profil wurde angepasst – statt "Tim Cook" steht seitdem dort "Tim" ergänzt durch das Apple-Logo.

Das angepasste Profil des Apple-Chefs.

Cook gilt als Kritiker bestimmter Trump-Initiativen in Hinblick auf Migration und Klimaschutz, hat sich im Unterschied zu anderen CEOs der US-IT-Branche bislang aber nicht klar von dem US-Präsidenten distanziert. Stattdessen schloss sich Cook jüngst wieder einem Beratergremium der US-Regierung an, dem "American Workforce Policy Advisory Board" – dort kam es auch zu "Tim Apple".

Cooks direkter Draht zu Trump (und nach China) scheint Apple zudem geholfen zu haben, drohende Strafzölle auf eigene, vom Produktionsort China eingeführte Produkte abzuwenden, wie es in einem Bericht heißt. Der iPhone-Konzern hat zudem verstärkt Investitionen in den Heimatmarkt USA ausgelobt und nach einer Steuererleichterung im Ausland geparkte Multi-Milliarden-Gewinne zurückgeholt – und will dafür in den USA 36 Milliarden Dollar Steuern entrichten.

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Aus dem Apple-Umfeld war jüngst wieder schärfere Kritik zu vernehmen. Trumps stete Medienschelte stamme "direkt aus dem Strategiebuch eines Diktators", erklärte die Milliardärin Laurene Powell Jobs, Witwe der Apple-Mitgründers Steve Jobs. Sie kündigte weitere Investition in US-Medien an, ein sinkendes Vertrauen in Medien bedrohe auch die Demokratie. (lbe)