RTX-Workstations und -Server für Rendering und Streaming

Nvidias Workstations und Server mit RTX-Grafikkarten zielen mit enormer Rechendichte und riesigem Speicher auf Datenanalysten und Game-Streaming-Dienste ab.

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RTX-Workstations für Data Science

Nvidia-Chef Huang stellt auf der GTC 2019 RTX-Workstations und -Server vor.

(Bild: c't/Carsten Spille)

Lesezeit: 3 Min.

Auf Nvidias Hausmesse GTC 2019 stellte Firmenchef Huang neue Workstations und Server vor. Diese sollen mit ihren Turing-Grafikchips, deren Raytracing-Technik und enormer Rechenleistung und sowie riesigem Speicher auf eine Vielzahl von Einsatzgebieten losgelassen werden. Neben Datenanalyse sieht Nvidia auch Game-Streaming-Dienste wie das hauseigene GeForce Now sowie Designer als Zielgruppe. Letztere sollen mit Nvidias Omniverse von verschiedenen Orten aus in Echtzeit auf dieselbe Datenbasis zugreifen und in Echtzeit zusammen an Projekten arbeiten können.

Die von Nvidia zertifizierten und Workstation-Partnern wie BOXX, Colfax oder Microway ab sofort verkauften Workstations sind mit je zwei Quadro RTX 6000 und RTX 8000 ausgestattet. Die via NVLink gekoppelten High-End-Beschleuniger können ihre jeweils bis zu 48 GByte zu einem Speicherpool kombinieren und so auch größere Datensätze bearbeiten. Die Rechenleistung lässt sich via Cuda-X für KI-Anwendungen, Datananalyse und Co. einsetzen, die entsprechenden Softwarepakete sind über Docker-Container vorbereitet. Auch für grafiklastigere Anwendungen wie 3D-Rendering, speziell mit AR-/VR-Darstellung, sind die Workstations gerüstet. Die von Nvidia angegeben 260 TFLOPS sind allerdings nur über die Tensor-Cores der Quadro-Karten abrufbar. Herkömmlich betrachtet, schafft eine einzelne Quadro RTX 8000 16,3 Billionen Rechenschritte pro Sekunde (TFLOPS).

RTX-Workstations sind für große Designprojekte gedacht.

(Bild: Nvidia)

Auch in Server will Nvidia vermehrt Turing-Technik und folglich Raytracing-Fähigkeiten stecken. Davon sollen unter anderem Spieler profitieren, die über Streaming-Dienste wie GeForce Now nun auch Spiele mit Raytracing gestreamt bekommen. Jedem Spieler soll dabei ungefähr die Leistung einer 680 Euro teuren GeForce RTX 2080 zur Verfügung stehen.

Im Blade-Format stecken auf acht Höheneinheiten 40 GPUs, ein kompletter Server mit 32 Blades verfügt also über 1280 GPUs. Der von Nvidia kürzlich gekaufte Interconnect-Spezialist Mellanox steuert wie schon in den DGX-Servern die Kommunikationseinheiten bei.

Doch auch für die Zusammenarbeit bei großen Designaufgaben sollen sich die Workstations und Server mit RTX eignen. Nvidia will dazu mit Omniverse den Grundstein legen. Mehrere Designer und Künstler können so mit demselben Datensatz gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Da die Daten zentral in einem Rechenzentrum liegen, kann die Latenz dabei so niedrig gehalten werden, dass sie nicht zu sehr stört. In einem hausinternen Benchmark aus dem Visualisierungsbereich stellte Nvidia einen RTX-Server mit 4 RTX-8000-Karten einem CPU-basierten, nicht näher spezifizierten Dual-Skylake-System mit 25 Nodes, also 50 physischen Mehrkernprozessoren, gegenüber. Die Renderzeit sank von 38 auf 6 Stunden.

Im Rahmen der Kostenrechnung bei obigem Benchmark wurde auch der Preis des RTX-Servers angegeben – er soll 30.000 US-Dollar kosten. Im Nachgang stellte Nvidia noch klar, dass die 8U-Server ab dem dritten Quartal verfügbar sein sollten.

Hinweis: Nvidia bezahlte Flug und Hotel für c't-Redakteur Carsten Spille.

RTX-Server sollen auch Game-Streaming beflügeln,

(Bild: Nvidia)


(csp)