MacBook Pro kribbelt beim Laden

Fasse ich mein MacBook an, spüre ich Kriechstrom in den Fingern. Trenne ich das Kabel vom Ladegerät, kribbelt es nicht. Ist das problematisch?

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Der Effekt ist irritierend, aber zumeist harmlos. Einige Experten empfehlen jedoch, dass Kinder und empfindliche Personen MacBooks und iOS-Geräte sicherheitshalber nicht benutzen sollten, wenn diese an einem Netzteil ohne Schutzleiteranschluss geladen werden – das gilt natürlich auch für andere Laptops, Smartphones und Tablets.

Das Kribbeln entsteht durch einen sogenannten Berührstrom bei schutzisolierten Geräten am Stromnetz durch kapazitive Kopplung im Netzteil. Beim Berühren von Metalloberflächen fließt er über Ihren Körper ab. Auch die kapazitiven Bildschirme von iPhones und iPads können Kribbeln verursachen.

Damit ein Gerät als elektrisch sicher gilt und das CE-Zeichen zu Recht trägt, darf der Berührstrom laut VDE-Vorschrift 0701/0702 höchstens 0,5 mA betragen. Das lässt sich mit dafür ausgelegten Gerätetestern überprüfen, nicht aber einem handelsüblichen Digitalmultimeter. Bei einem älteren MacBook Air haben wir an zwei verschiedenen Geräten 0,06 mA gemessen, was deutlich unter der Grenze liegt, aber trotzdem beim Darüberstreichen kribbelt.

Mit einem dreipoligen Kabel statt des zweipoligen Apple-Adapters, verschwindet das Kribbeln am MacBook meistens.

Meistens hilft als Gegenmaßnahme, bei MacBooks den kabellosen und zweipoligen Kaltgeräte-Stecker (Duck-Head) vom Apple-Netzteil gegen das früher mitgelieferte dreipolige Kaltgeräte-Kabel zu tauschen, da dieses einen Schutzleiter führt. Bei neueren MacBooks fehlt das Kabel – Apples USB-C-Netzteile werden so beim Nachkauf deutlich teurer – und manche Netzteile haben auch keinen metallischen Zapfen mehr als dritten Kontakt. (ea)