Apple Watch: EKG und Herz-Warnung jetzt in Deutschland verfügbar

Deutsche Apple Watches warnen nun bei Anzeichen einer Herzrhythmusstörung. Auch die EKG-App hat Apple mit watchOS 5.2 freigeschaltet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 220 Kommentare lesen
Apple Watch EKG

Jederzeit ein EKG: Apple schaltet die Funktion nun in Deutschland frei.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple führt die EKG-App der Apple Watch in weiteren Ländern ein – darunter auch Deutschland (siehe Infoseite von Apple zur Verfügbarkeit der neuen Funktionen). In der Nacht auf Donnerstag hat der Hersteller die EKG-Funktion auf der Apple Watch Series 4 mit watchOS 5.2 freigeschaltet. Zugleich wird durch das System-Update auch hierzulande eine Warnfunktion integriert, die im Hintergrund auf Herzrhythmusstörungen achten und bei Verdacht auf Vorhofflimmern einen Hinweis einblenden soll.

Die EKG-Funktion der Apple Watch Series 4 steht mit watchOS 5.2 auch in Deutschland zur Verfügung.

Während die EKG-Funktion Hardware-bedingt der neuesten Apple Watch 4 vorbehalten bleibt, ist die Warnfunktion auf allen von watchOS 5 unterstützten Modellen zu finden – bis zurück zur Series 1.

Auch einen Warnhinweis auf Unregelmäßigkeiten gibt die Uhr aus. Damit soll man dann zum Arzt gehen.

Die Apple Watch Series 4 verfügt zusätzlich zu dem optischen Pulssensor über einen elektrischen Sensor auf der Unterseite des Gehäuses sowie über eine neue, in die Außenseite der digitalen Krone integrierte Elektrode. Startet er die EKG-App, fordert diese den Nutzer auf, den Finger auf die Krone zu legen und den Arm, der die Watch trägt, ruhig zu halten.

Nach rund 30 Sekunden teilt die App mit, ob sie Anzeichen für die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern erkennen konnte, einen normalen Sinusrhythmus erfasst hat, oder das Ergebnis keine Schlüsse zulässt. Die EKG-Daten landen in der Health-App auf dem iPhone und lassen sich von dort aus als PDF exportieren, um sie mit einem Arzt zu teilen. Ziel der Funktionen sei, dass Nutzer "besser informierte Gespräche mit ihren Ärzten" führen können, wie Apple bei der Einführung der Funktionen betonte.

Die Health-App auf dem iPhone speichert die Daten und exportiert auf Wunsch ein PDF für den Arzt.

Einer von Apple finanzierten Studie der US-Universität Stanford zufolge erhielten nur 0,5 Prozent der 400.000 Teilnehmer im Testzeitraum einen solchen Warnhinweis. Die Sorge über zu häufige Warnhinweise durch die Apple Watch sei damit wohl ungerechtfertigt, schreiben die Wissenschaftler. Um Fehlalarme zu vermeiden, zeigt die Uhr einen Hinweis erst dann, wenn eine Unstimmigkeit bei fünf Überprüfungen des Herzrhythmus festgestellt wurde, wie Apple betont. Die Erkennung von Vorhofflimmern sei erst der Anfang bei Früherkennungsmöglichkeiten durch Wearables wie die Apple Watch, so die Forscher.

Die EKG-Funktion ist in den USA seit knapp vier Monaten freigeschaltet. Apple knüpfte sie bislang an die Gerätenummer der Computer-Uhren. watchOS 5.2 setzt nun offenbar auf ein Geoblocking, um die gezielte Freigabe für weitere Regionen zu ermöglichen. Zur Bestimmung des Standortes müsse das iPhone bei der EKG-Ersteinrichtung deshalb mit einem Mobilfunknetz verbunden sein.

[Update 28.03.19 0:51 Uhr:] Die Funktionen sind neben Deutschland auch in Österreich, der Schweiz, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Rumänien, Schweden, Spanien und Ungarn verfügbar – somit also noch nicht in allen EU-Ländern. Außerdem wird Hongkong seit heute unterstützt.

Mehr zum Thema:

(lbe)