EU genehmigt Internet-Markt der Automobil-Konzerne

Der virtuelle Marktplatz Covisint stehe allen Unternehmen der Autobranche offen, deshalb sei das Joint Venture wettbewerbsrechtlich unbedenklich.

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  • JĂĽrgen Kuri

Nach dem deutschen Bundeskartellamt und den US-Behörden hat nun auch die Brüsseler EU-Kommission den Internet-Marktplatz der großen Automobilkonzerne gebilligt. Die Automobilhersteller DaimlerChrysler, Ford und General Motors und Renault/Nissan dürfen jetzt über das Gemeinschaftsunternehmen Covisint Teile im Milliardenwert einkaufen, entschied die EU-Kommission.

Covisint stehe allen Unternehmen der Autobranche offen, deshalb sei das Joint Venture wettbewerbsrechtlich unbedenklich, schrieb die Kommission. Die Anteilseigner könnten auch andere so genannte Business-to-Business-Marktplätze nutzen. Die Konzerne kontrollierten das Gemeinschaftsunternehmen "weder allein noch gemeinsam", es stelle auch keinen Zusammenschluss der Konzerne oder einzelner ihrer Abteilungen dar.

Die Kommission interessierte sich besonders dafür, ob möglicherweise bestimmte Gruppen der Branche diskriminiert oder vom Markt ausgeschlossen werden. Dies sei nicht der Fall. Insgesamt sieht die Kommission die Internet-Marktplätze positiv, da sie die Märkte durchsichtiger machen und damit mehr Wettbewerb bringen.

Die Unternehmen kaufen nach früheren Angaben jährlich weltweit für 300 Milliarden US-Dollar Teile und anderes Material ein. Covisint gilt als eines der größten Internetprojekte der Welt. Software-Partner sind Oracle und Commerce One. VW hatte Mitte Juli bekannt gegeben, man werde sich nicht an Covisint beteiligen, sondern eigene Wege beim elektronischen Beschaffungswesen über das Internet gehen. (jk)