"Tick different": Apple scheitert mit Klage gegen Swatch

Apple habe nicht nachweisen können, dass die eigene Marke "Think different" Schweizern immer noch bekannt ist, entschied das Gericht.

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Apple Watch

Medienvertreter testen die Apple-Uhr auf dem Apple Watch Event in Cupertino, Kalifornien.

(Bild: dpa, Monica Davey/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Schlappe für Apple im langjährigen Markenrechtsstreit mit dem Uhrenhersteller Swatch: Der iPhone-Konzern ist mit seiner Klage gegen Swatchs Markeneintrag "Tick different" beim Schweizer Bundesverwaltungsgericht gescheitert – die Beschwerde wurde abgewiesen.

Apple habe nur belegt, dass die eigene Marke "Think different" zu Zeiten einer großangelegten Werbekampagne Ende der 90er Jahre auch in der Schweiz bekannt gewesen sein, schreibt der Richter in der Urteilsbegründung. Für den Zeitraum nach 2006 habe der Konzern das aber nicht mehr glaubhaft nachweisen können.

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Zwar habe Apple "Think different" ab 2009 auch in der Schweiz auf die iMac-Verpackung gedruckt und die Marke damit weiterhin eingesetzt, doch sei die "Anbringung in der Produktespezifikationsetikette" nicht als prominente Verwendung des Slogans zu werten – und lasse keine Rückschlüsse auf die Bekanntheit zu. Das Bundesverwaltungsgericht hat sich damit der vorausgehenden Entscheidung des Schweizer Instituts für Geistiges Eigentum angeschlossen, das Apples Einspruch gegen die Swatch-Marke bereits abgelehnt hatte.

Swatch verwendet "Tick different" für eine Armbanduhr mit NFC-Chip und Bezahlfunktion, die Marke deckt unter anderem Schmuck und Uhren ab. Seit Apples Eintritt in den Uhrenmarkt gibt es Streit zwischen den Unternehmen: Swatch ging 2014 gegen Apples Markenanmeldungen für "iWatch" vor, dies verletzte das zuvor eingereichte "iSwatch", hieß es damals. Apple brachte die eigene Uhr unter dem Namen Apple Watch 2015 auf den Markt.

Swatch-Konzernchef Nick Hayek.

(Bild: dpa, Laurent Gillieron)

Neben "Tick different" ließ sich Swatch im Anschluss auch "One more thing" schützen – den typischen Satz, den Apple-Gründer Steve Jobs bei der Einführung neuer Produkte vorbrachte.

Smartwatches – allen voran die Apple Watch – und Fitnessuhren haben den Schweizer Uhrenmarkt im unteren Preissegment in den vergangenen Jahren unter Druck gesetzt. Marktforschern zufolge konnte Apple mit der Computer-Uhr schon mehr Umsatz einfahren als die gesamte Schweizer Uhrenindustrie.

(lbe)