Bericht: Apple Music überholt Spotify in den USA

Der Musikdienst soll bei bezahlten Abos den bisherigen Platzhirschen hinter sich gelassen haben. Auch das Wachstum sei höher, schreibt ein Wirtschaftsblatt.

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Apple Music

Apple Music ist seit 2015 aktiv.

(Bild: dpa, Sebastian Kahnert)

Lesezeit: 2 Min.

Das Geschäft mit Musikstreams läuft bei Apple offenbar gut. Davon gehen zumindest informierte Kreise aus, die Hintergrundinfos zu den bezahlten Abos des Songdienstes in den Vereinigten Staaten gesammelt haben, die dem Wall Street Journal vorliegen. Apple Music soll demnach nun erstmals seinen Erzwidersacher Spotify überholt haben – mit insgesamt 28 Millionen Mitgliedern im Februar, dem jüngsten erfassten Zeitraum. Der Konkurrent aus Schweden hat demnach nur 26 Millionen "Paid Subscribers", hieß es. Die USA sind der weltgrößte Markt für Musik, entsprechende bedeutsam sind solche Zahlen.

Aktuell geben weder Spotify noch Apple Music nach Regionen aufgeschlüsselte Kundenziffern heraus. Stattdessen werden nur Gesamtwerte kommuniziert. So soll Apple 50 Millionen zahlende Kunden weltweit haben – eine werbefinanzierte Gratisvariante bietet der Konzern nicht an, dafür gibt es eine dreimonatige unbezahlte Probephase für neue Abonnenten, die in diesem Wert nicht enthalten sind. Spotify wiederum teilte im Dezember mit, man habe 207 Millionen aktive Nutzer, 96 Millionen davon zahlen oder befinden sich in einer Probephase vor dem Abostart.

Weiterhin scheint Apple Music stärker zu wachsen als Spotify. Laut Wall Street Journal steigt die Nutzerzahl dort monatlich um 2,6 bis 3 Prozent, während Spotify nur 1,5 bis 2 Prozent erreiche. Bei den Gesamtnutzern liegt Spotify auch in den USA noch vorne, da dann die User des werbefinanzierten Dienstes mitgezählt werden.

Apple verlangt in den USA für seinen Service 10 US-Dollar pro Monat, in Europa sind es 10 Euro. In anderen Weltregionen ist Apple Music teils signifikant günstiger. So wurden kürzlich die Preise in Indien, einem für Apple wichtigen Wachstumsmarkt, angepasst: Laut Medienberichten zahlt man dort jetzt nur noch knapp 100 Rs, das entspricht 1,27 Euro. Bei Spotify werden 119 Rs fällig.

In Europa sind Spotify und Apple aktuell in einen regulatorischen Konflikt verwickelt. Der schwedische Musikdienst hat eine Kartellbeschwerde gegen den "Monopolisten" bei der EU-Kommission eingelegt, weil dieser sowohl den Marktplatz (App Store) beherrsche, als auch einen eigenen Dienst anbiete, für den dann keine Provision fällig wird, die sonst bei 30 Prozent liegt. (bsc)