T-Online macht weiter Miese
Europas größter Internetanbieter T-Online steckt weiterhin tief in den roten Zahlen, kann das Ergebnis aber langsam verbessern.
Europas größter Internet-Anbieter T-Online steckt weiterhin tief in den roten Zahlen. Im ersten Halbjahr 2001 erwirtschaftete die Tochter der Deutschen Telekom vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) einen Verlust von 123 Millionen Euro. Doch damit fiel das Ergebnis immer noch besser aus, als von Experten erwartet wurde: Sie gingen von einem Verlust von 180 Millionen Euro aus. Der Konzernumsatz erhöhte sich den Angaben zufolge um 53 Prozent auf 539 Millionen Euro. Die endgültigen Zahlen sollen am 29. August vorgelegt werden.
Den Großteil des Umsatzes generiert das Tochterunternehmen der Telekom immer noch aus dem Internet-Zugangsgeschäft: Hier stiegen die Umsätze im Vergleich zum ersten Halbjahr 2000 um 48 Prozent auf 459 Millionen Euro. Europaweit surfen 9,2 Millionen Kunden mit T-Online, davon rund 1,7 Millionen über Tochterfirmen. In Deutschland gingen T-Online durch die Streichung der Flatrate jedoch auch Kunden verloren, obwohl die Gesamtzahl der T-Online-Abonnenten weiter stieg. Auf der anderen Seite soll eben diese Einstellung des Internet-Pauschaltarifs, der zurzeit nach und nach ausläuft, auch mit für eine Verbesserung der Geschäftszahlen gesorgt haben.
Der Plan von T-Online-Chef Thomas Holtrop, mit Sex-Seiten und bunten Portalen, neudeutsch Content genannt, Geld zu verdienen, klappt bislang noch nicht so richtig: Die Portal-Umsätze stiegen zwar im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres um 17 Prozent auf 33,6 Millionen Euro, doch die Schulden bleiben: 59,9 Millionen Miese machte T-Online mit den Portalen, immerhin weniger als die 66,4 Millionen Euro des ersten Quartals. Ob sich das durch die Kooperationen mit der Bild-Zeitung aus dem Springer-Verlag und der heute-Redaktion des ZDF absehbar ändern wird, bleibt abzuwarten. (axv)