Apple könnte aggressiver aufkaufen

Der iPhone-Konzern hat einen Spezialisten für "Mergers & Acquisitions" zum neuen Vizepräsidenten für Unternehmensentwicklung berufen.

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Apple - Tim Cook

Apple, hier Konzernchef Tim Cook, hat bislang eher bei kleineren Unternehmen zugegriffen. Ändert sich das bald?

(Bild: dpa, Marcio Jose Sanchez/AP/dpa)

Lesezeit: 2 Min.

Bislang hält sich Apple bei Firmenübernahmen eher zurück. Das Unternehmen kauft vor allem kleinere Firmen und verleibt sich deren Technik ein. Etwas mehr Geld nimmt der iPhone-Konzern nur selten in die Hand – beispielsweise für den Musikerkennungsdienst Shazam (angeblich 400 Millionen US-Dollar) oder den Kopfhörerproduzenten Beats (3 Milliarden Dollar). Künftig könnte Apple in Sachen "Mergers & Acquisitions" (M&A) deutlich aggressiver werden. Dafür spricht zumindest eine Personalie, die Ende letzter Woche bekannt wurde.

Adrian Perica.

(Bild: Apple)

Auf der Management-Website des Konzerns kam ein neuer Vizepräsident hinzu: Adrian Perica ist künftig als VP für "Corporate Development", also Unternehmensentwicklung, zuständig und berichtet dabei direkt an Apple-CEO Tim Cook. Er sei für M&A sowie "strategische Investmentbemühungen" zuständig, hieß es. Der Manager ist bereits seit zehn Jahren bei Apple tätig und dabei vor allem für die "erfolgreiche Integration entscheidender Technologien und neuer Geschäftsbereiche" zuständig gewesen, so Apple – in den Segmenten Hardware, Software und Dienste. Die neugeschaffene VP-Position soll offenbar verdeutlichen, das Apple diesen Unternehmensbereich künftig noch ernst nehmen wird.

Perica hat eine dazu passenden Hintergrund. Vor seinem Job bei Apple war er acht Jahre bei der Investmentbank Goldman Sachs tätig (mit der Apple gerade eine eigene Kreditkarte für den US-Markt herausgebracht hat). Zudem war Perica als Berater beim Consulting-Unternehmen Deloitte tätig sowie Offizier in der US-Armee.

Beteiligt gewesen sein dürfte der West-Point-Absolvent auch an Apples strategischen Bemühungen in China. Dort hatte sich der Konzern am Fahrdienst Didi Chuxing mit einer Milliarde Dollar beteiligt, Perica sitzt dort nun im Board of Directors.

In der Vergangenheit hatten Analyste Apple immer wieder dazu aufgefordert, aggressiver mit seinen Barmitteln von rund 240 Milliarden Dollar zu agieren. So wurde dem Unternehmen etwa geraten, Netflix zu kaufen oder bei einem Medienkonzern zuzugreifen. (bsc)