Österreichischer Buchhändler Libro meldet Vergleich an

Die Mehrheitseigner der um die Existenz kämpfenden Buch- und Medienkette Libro, Mutter des Online-Buchhändlers Lion.cc, geben ihre Anteile auf.

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  • dpa

Die um ihre Existenz kämpfende österreichische Buch- und Medienkette Libro AG wird am morgigen Freitag Vergleich anmelden, erklärte das Unternehmen, das durch die Auseinandersetzung seiner Online-Tochter Lion.cc um die Buchpreisbindung europaweit bekannt wurde. Gleichzeitig sei der alte Vorstand durch eine neue vierköpfige Führung ersetzt worden. Die bisherigen Mehrheitseigentümer von Libro, die Telekom Austria, die Unternehmens Invest AG und die Deutsche Beteiligungs AG, haben danach 50 Prozent und eine Aktie an den Sanierungsbeauftragten der Banken abgetreten. Die Banken seien bereit, mit 300 Millionen Schilling (22 Millionen Euro) Soforthilfe den Zusammenbruch des Unternehmens zu verhindern.

Nach dem Willen der Gläubigerbanken soll das Unternehmen mit 3.000 Mitarbeitern erhalten bleiben und nach der Sanierung an einen neuen Eigentümer verkauft werden. Die Libro-Aktie mit einem Ausgabekurs von 29 Euro Ende 1999 und einem Höchstkurs von knapp 68 Euro im folgenden Mai war am Donnerstagvormittag an der Wiener Börse vom Handel ausgesetzt worden. Bei Wiederaufnahme des Handels stürzte das Papier um 14.00 Uhr gegenüber dem Schlusskurs des Vortages um über 15 Prozent auf 3,51 Euro ab. (dpa) / (jk)