Kopierschutz für Acrobat eBooks geknackt

Der Internet-Buchhändler Barnes & Noble.com musste eBooks aufgrund eines Sicherheitslochs im Acrobat eBook-Reader 2.1 für 24 Stunden vom Netz nehmen.

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Von
  • David Adamczewski

Der Internet-Buchhändler Barnes & Noble.com musste eBooks aufgrund eines Sicherheitslochs im Acrobat eBook-Reader 2.1 für 24 Stunden vom Netz nehmen. Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, reagierte der Online-Shop der Buchhandelskette Barnes & Noble damit auf ein russisches Entschlüsselungs-Tool, welches eBooks entschlüsselt, die in Verbindung mit dem Adobe Acrobat eBook Readers 2.1 benutzt werden. Mit dem Programm kann der Anwender jedoch nur Originale von eBooks kopieren oder drucken – bereits kopierte Titel lassen sich nicht noch ein zweites Mal vervielfältigen. Susan Altman Prescott, Vizepräsident für Produkt-Marketing bei Adobe System, sagte: "Adobe hat das Wochenende durchgearbeitet, um das Problem zu lösen." Seit Montag steht die neue Version 2.2 des Readers zum Download bereit.

Vermutlich wurde das Tool von ElcomSoft entwickelt. Auf der Website der russischen Firma bieten die Entwickler ein Programm zum Kauf an, das nach eigenen Angaben unter anderem eBooks im Acrobat-eBook-Reader-Format entschlüsselt. In einem ersten Test schaffte es das Programm nicht, ein codiertes eBook in Verbindung mit dem Adobe Acrobat eBook Reader 2.2 zu entschlüsseln.

ElcomSoft hatte bereits in der Vergangenheit ein Tool vorgestellt, mit dem Anwender den Kopierschutz von PDF-Dateien entfernen konnten. Das Moskauer Unternehmen weist jedoch darauf hin, dass der Gebrauch der Trial- und auch Vollversion ausschließlich für Sicherheitskopien bereits gekaufter eBooks angewendet werden darf.

Michael Fragnito, Vizepräsident von Barnes & Noble.com, begründet die getroffene Vorsichtsmaßnahme: "Unser Interesse gilt in erster Linie den Verlegern und den Autoren." Von der Rücknahme aller elekronischen Bücher seien auch Kassenschlager wie Stephen Kings Riding The Bullet und Arthur C. Clarkes Death and the Senator betroffen, schreibt das WSJ weiter. Amazon.com, ein weiterer Anbieter von eBook-Software, hat seine elektronischen Bücher weiterhin online verkauft. Ein Sprecher von Amazon sagte: "Wir haben mit Adobe am Dienstag und am Mittwoch zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass auf unserer Website ausschließlich die aktuelle Version der Reader-Software angeboten wird." (daa)