CD-Kopierschutz von Macrovision ausgetrickst
Auch Macrovisions SafeAudio-Kopierschutz lässt sich mit diversen Programmen umgehen.
Zum großen Ärger von MP3-Fans gibt es immer wieder Anläufe, um Audio-CDs gegen Kopieren zu schützen. Allerdings wurden all diese Verfahren nach geraumer Zeit geknackt oder zogen andere Probleme nach sich – etwa weil die CDs nicht mehr auf allen Consumer-Playern liefen.
Auch Macrovision hat mit SafeAudio einen Kopierschutz im Angebot, der das Kopieren von Audio-CDs verhindern soll. Dazu baut Macrovisions Verfahren gezielt Störungen in die Datenstruktur der CD ein, die die Fehlerkorrektur eines CD-Players oder CD-ROM-Laufwerks beim Abspielen problemlos herausfiltert und somit nicht vom Musikfan wahrgenommen werden. Beim Grabben der Audio-CD beschert einem SafeAudio hingegen Fehlermeldungen und verweigert die Kopie.
Wie nun die Website CD Freaks berichtet, gibt es mehrere – zudem sehr einfache – Möglichkeiten, die den Kopierschutz angeblich austricksen. Einerseits soll es mit Hilfe des "Burst Copy Mode" verschiedener CD-Grabber möglich sein, die CD dennoch fehlerfrei zu grabben, da dieser Modus die Daten als kontinuierlichen Datenstrom (ähnlich wie ein CD-Player) ausliest. Allerdings funktioniert dieses Feature nicht mit allen Laufwerken.
Laut "CD Freaks" kann man auch die abgewandelte Version des Gerätetreibers CDFS.vxd für Windows 9x von "Cyber7" verwenden, um SafeAudio zu überlisten. Dieser mountet die Audio-Tracks als WAV-Dateien und gibt somit direkten Zugriff auf die einzelnen Tracks, ohne dass man diese überhaupt von der CD grabben müsse. Problem: Auch hier hängt der Erfolg davon ab, ob das CD-ROM-Laufwerk mit dem Treiber zusammenarbeitet.
Dennoch dürfte Macrovision wenig erfreut über diese Entwicklung sein, ist der Kopierschutz doch erst vor wenigen Wochen in den USA eingeführt worden. Verwunderlich ist allerdings, dass der Macrovision-Schutz dermaßen einfach zu umgehen sein soll. Da die meisten CD-Grabber-Programme "Burst Copy" unterstützen, hätte SafeAudio bereits bei Tests seitens der Macrovision-Entwickler versagen müssen.
Siehe dazu auch: Musik hinter Gittern, Kopierschutz für Audio-CDs, c't 15/2001, S. 16. (vza)
