Mozilla Foundation fordert von Apple mehr Privatsphäre

Mittels Petition wollen die Firefox-Macher den Konzern davon überzeugen, die Tracking-IDs von iOS-Geräten und Apple TV mindestens monatlich zu ändern.

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Mozilla-Stiftung fordert von Apple mehr Privatsphäre

Kampagnenbild.

(Bild: Mozilla Foundation)

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Apple setzt seinen Anspruch, die Privatsphäre der Nutzer zu schützen, offensiv in der Reklame ein. Und auch Konzernchef TIm Cook wird nicht müde, deren Wichtigkeit zu betonen. Die Mozilla Foundation, die Stiftung hinter Projekten wie dem Browser Firefox, hat den iPhone-Hersteller nun dazu aufgefordert, den Datenschutz auch im Bereich des Werbetrackings zu erhöhen: Das Unternehmen solle die in iOS und tvOS integrierte Advertiser-ID mindestens einmal im Monat "rotieren", also erneuern, heißt es in einer Petition im Rahmen eines Projektes der Stiftung "für ein gesundes Internet".

Die Tracking-ID ("Ad-Tracking") wird von Apple für das Ausspielen interessensbasierter Werbung verwendet, die unter anderem auf dem Suchverlauf basiert. Weiterhin gibt es ortsabhängige Werbung, die der Konzern unter anderem im App Store verwendet; im Zusammenhang mit Apple News gibt es ebenfalls Reklame.

Die Mozilla Foundation sieht darin ein Problem. Obwohl Apple etwa iMessage-Botschaften Ende-zu-Ende-verschlüsselt und Anti-Tracking-Maßnahmen in Safari einsetzt, existiere besagte Tracking-ID, eine einzigartige Nummer, die es Werbern erlaube, Nutzeraktionen in Apps zu beobachten. "Das ist überhaupt nicht privat." Es wäre so, als schaue ein Verkäufer einem beim Besuch eines Lades dauernd über die Schulter, schreibt Mozilla.

Allerdings macht es Apple Nutzern vergleichsweise einfach, dieses Tracking zu unterbinden. So können sie mit einem Tastendruck zum einen die ID komplett abschalten – sie wird dann ausgenullt. Alternativ können sie die ID auch von Hand zurücksetzen, wie dies von Browser-Cookies bekannt ist. Dies funktioniert sowohl unter iOS (iPad, iPhone, iPod touch) als auch unter tvOS (Apple TV).

Die Mozilla Foundation findet dies allerdings nicht ausreichend und fordert deshalb ein "echtes Limit" mit einer automatischen monatlichen Zurücksetzung der Tracking-ID, "damit es schwerer für Firmen wird, mit der Zeit ein Profil von Ihnen zu erstellen". Wenn Apple diese Veränderung durchführe, würde nicht nur der Datenschutz verbessert, sondern ein "Signal an das Silicon Valley geschickt, die Nutzer wollten, dass die Firmen ihre Privatsphäre standardmäßig schützen", erläuterte Ashley Boyd, Vizepräsidentin für "Advocacy" der Mozilla Foundation. Viele Nutzer wüssten schlicht nicht, dass ein Opt-Out möglich sei.

(bsc)