Apples dänisches Rechenzentrum kommt nicht voran

Der Standort in Viborg sollte längst fertig sein – doch die Bauarbeiten wurden einem Bericht zufolge gestoppt.

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Apples dänisches Rechenzentrum kommt nicht voran

Architektenzeichnung.

(Bild: Apple)

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Zu Apples großen Initiativen in Europa zählt der Bau neuer iCloud-Rechenzentren. So wurden vor mittlerweile vier Jahren Großinvestitionen in Höhe von 1,7 Milliarden Euro angekündigt, um Data Center im irischen Athenry sowie im dänischen Viborg zu bauen. Das erste Projekt auf der grünen Insel scheiterte im vergangenen Jahr allerdings krachend – Grund waren Anwohnerproteste. Doch auch aus Mitteljütland werden Daten von Apple Music & Co. nach wie vor nicht ausgeliefert: Wie die Lokalpresse schreibt, tut sich auf der Baustelle aktuell schlicht gar nichts mehr.

Laut der Zeitung Viborg Stifts Folkeblad soll der Generalunternehmer Fertigstellungstermine gleich mehrfach nicht eingehalten haben – eine im September und die zweite nun im April. Angeblich wurden mehrere Hundert Bauarbeiter mitsamt ihrer Werkzeuge nach Hause geschickt. Einem Fotografen zufolge zeigt die Baustelle mittlerweile "keinerlei Leben". Beschäftigt waren dort zwischen 300 und 500 dänische und ausländische Staatsbürger. Sie wüssten nicht, wann sie zur Arbeit zurückkehren sollten, hieß es weiter. Apple müsse neue Verträge abschließen, falls der Generalunternehmer tatsächlich nicht weiterbeschäftigt werde. Das könne den Bau noch mehr verzögern.

Eine Bestätigung für die Probleme auf der Baustelle gibt es weder von den beteiligten Baufirmen noch von Apple selbst. Aus dem Rechenzentrum sollen neben den iCloud-Angeboten auch iTunes und App Stores sowie Services wie iMessage, Apple Maps und die Sprachsteuerung Siri kommen – für ganz Europa. Derzeit setzt Apple lokal in Europa bereits Rechenzentren ein, nutzt hierfür aber Lieferanten wie Amazon (AWS) oder Microsoft (Azure). Konzernchef Tim Cook hatte angekündigt, die Data Center komplett mit erneuerbarer Energie zu betreiben – unter anderem mit Fernwärme. Dies soll das Projekt in Viborg verteuert haben, schreibt die Lokalpresse.

"Dieses signifikante neue Investment repräsentiert das bis heute größte Projekt von Apple in Europa", so Apple-Chef Cook im Februar 2015. Sein Unternehmen werde dadurch "hunderte" regionale Arbeitsplätze schaffen sowie "fortschrittlichste umweltfreundliche Gebäudekonzepte" einführen. In Dänemark ist neben dem Standort Viborg auch noch ein zweites Rechenzentrum in der Nähe der deutschen Grenze entstehen. (bsc)