Spiele-Engine Unity 2019.1 bringt produktionsreifen Shader Graph

Neben mehr als 280 neuen Funktionen und Verbesserungen hat auch die Lightweight Render Pipeline (LWRP) den Preview-Status verlassen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 9 Kommentare lesen
Spiele-Engine Unity 2018.3

(Bild: Unity)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Nach der zum Jahresauftakt vorgelegten Betaversion reicht Unity jetzt das erste offizielle TECH Stream Release seiner Spiele-Engine für 2019 nach. In dem Update Unity 2019.1 finden Entwickler zahlreiche neue Funktionen und Verbesserungen – 283 sind es insgesamt laut Anbieter. Die bereits in Version 2018.1 eingeführten Neuerungen Scriptable Render Pipeline (SRP) und Shader Graph waren bisher lediglich als Preview verfügbar. Nun sind Shader Graph und die Lightweight Render Pipeline (LWRP) für den produktiven Einsatz freigegeben – die High-Definition Render Pipeline (HDRP) soll später folgen.

Der Shader Graph ist als eine auf Nodes basierte visuelle Schnittstelle ausgelegt, mit der sich Shader erstellen lassen. Anwender können damit das Aussehen von Objekten anpassen, ohne Code schreiben zu müssen. Shader Graph erlaubt es, die Nodes per Drag & Drop zu verschieben und die Veränderungen in Echtzeit zu verfolgen. Das soll sowohl Einsteigern als auch Shader-Experten das Debuggen und Feintuning vereinfachen. Eine neue Funktion zum Verschachteln von Nodes macht es zudem möglich, benutzerdefinierte Bibliotheken für Projekte zu definieren, die sich flexibel wiederverwenden lassen.

Die als Scriptable Render Pipeline (SRP) angelegte LWRP soll Entwicklern nicht nur höhere Rendering-Performance verschaffen, sondern durch erweiterte Konfigurationsoptionen auch mehr Flexibilität bei den Render-Einstellungen bieten – sowohl im Hinblick auf einzelne Kameraeinstellungen wie auch für das gesamte Projekt. So lassen sich unter anderen auch die Tiefeneinstellungen der Kamera sowie die Farbtexturen für benutzerdefinierte Effekte festlegen, die mit Shader Graph integriert sind.

Für Entwickler dürften darüber hinaus einige Verbesserungen des auf Multithreading ausgelegten Data-Oriented Technology Stack (DOTS) interessant sein. So ist der Burst Compiler ebenfalls der Preview-Phase entwachsen und Unity hat in Zusammenarbeit mit Havok eine komplette Physik-Engine für DOTS-Projekte entwickelt. Außerdem steht ein – noch experimenteller – Incremental Garbage Collector als Alternative zum existierenden Garbage Collector zur Verfügung.

Details zu allen weiteren Neuerungen in Unity 2019.1 sowie ein Überblick aller Verbesserungen finden sich im Blog-Beitrag zur Ankündigung. Das Long-Term-Support-Release 2018.4 (LTS) durchläuft derzeit noch letzte Tests und soll in wenigen Wochen veröffentlicht werden. Im Unterschied zu Unity 2019.1 wird es allerdings keine neuen Funktionen, API-Änderungen oder sonstigen Verbesserungen enthalten. (map)