Numerus Clausus bei Informatikstudium der Uni Karlsruhe

Wegen des großen Ansturms durch Studienanfänger gibt es ab dem Herbstsemester Zulassungsbeschränkungen beim Informatikstudium in Karlsruhe.

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Von
  • Holger Dambeck

Die Informatik-Fakultät der Universität Karlsruhe fordert von Studienbewerbern ab sofort einen Numerus Clausus (NC). Dekan Detlef Schmid begründete diesen Schritt gegenüber heise online mit dem hohen Ansturm im Fach Informatik: "Wir werden überlaufen. Im Herbst 2000 hatten wir 800 Studienanfänger, unser größter Hörsaal fasst aber nur 600 Personen."

Im Herbst 2001 dürfen sich nur noch 550 Studenten an der Informatikfakultät als Erstsemester einschreiben. Damit, hofft Schmid, wolle man wieder eine bessere Qualität in der Ausbildung ermöglichen. Die bisherige Praxis, jeden Bewerber zuzulassen, habe die Fakultät zu sehr belastet. "Wir möchten uns die Studenten aussuchen, die ihr Studium auch erfolgversprechend zu Ende bringen", sagte der Dekan, auf die hohe Abbrecherquote im Fach Informatik anspielend.

In die NC-Bewertung der Karlsruher Informatikfakultät fließen neben dem Abiturdurchschnitt auch die Noten in Mathematik, Deutsch und einer Fremdsprache ein. "Wir legen Wert darauf, dass sich die Studenten gut in ihrer Muttersprache ausdrücken können", erläuterte Schmid. Aber es zählen nicht die Zensuren allein: 40 Prozent der Studienplätze vergibt die Fakultät unabhängig von der Platzierung in der NC-Rangliste und schaut dabei auf besondere Fähigkeiten der Bewerber. Langfristig möchte die Uni einen Eignungstest für Informatiker entwickeln, der die Auswahl erleichtern soll.

Derzeit fordern rund ein Dutzend deutscher Unis beim Informatikstudium den NC. Diese Zahl könnte sich schnell weiter erhöhen: "Die Flutwelle bei Informatikanfängern kann keine Universität verkraften", meint Schmid. Die TU Berlin hatte im September 2000 als erste Universität einen Numerus Clausus für das Informatikstudium eingeführt. Im Dezember forderte der Fakultätentag Informatik 500 zusätzliche Professorenstellen, um die explosionsartig steigenden Studentenzahlen verkraften zu können. (hod)