"Cyberpeace" statt Krieg im Netz

Die den Grünen nahe stehende Heinrich-Böll-Stiftung diskutiert über die Möglichkeiten einer Rüstungskontrolle im Internet.

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Ab wann greifen Mechanismen des militärisch-industriellen Komplexes auch im Internet, wenn Regierungen immer häufiger Horrorbilder von möglichen Angriffskriegen in den Datennetzen zeichnen und virtuell "aufrüsten" wollen? Die Veranstaltung "Rüstungskontrolle im Cyberspace", die auf Initiative der den Grünen nahe stehenden Heinrich-Böll-Stiftung am heutigen 29. und morgigen 30. Juni in Berlin stattfindet, sieht diese Verbindungslinie bereits deutlich hervortreten. Ralf Bendrath vom Mitveranstalter Forschungsgruppe Informationsgesellschaft und Sicherheitspolitik (FO:GIS) spricht in einem Beitrag für Telepolis gar von einem "neuen Wettrüsten", das spätestens seit Anfang der neunziger Jahre von den USA vorangetrieben werde.

Zur Konferenz hat man daher nicht nur technische Experten eingeladen, die über Viren, Würmer oder Trojanische Pferde berichten, sondern folgerichtig eben auch Vertreter des Militärs und der für Rüstungskontrolle zuständigen Organe der Bundesregierung. Gleich im zweiten Panel trifft so Richard W. Aldrich vom US Air Force Office of Special Investigations in Maryland auf Berthold Johannes vom Referat für Rüstungskontrolle und Abrüstung im Auswärtigen Amt. Die Seite des Ostens vertritt Alexander Nikitin vom Center for Political and International Studies in Moskau.

Dabei sind auch einmal mehr die "üblichen Verdächtigen": So wird in einem Panel über die notwendig werdenden politischen und rechtlichen Normen ICANN-Abgesandter Andy Müller-Maguhn vom Chaos Computer Club zugegen sein, während der Hamburger Informatikprofessor und Sicherheitsexperte Klaus Brunnstein über "Waffen im CyberWar" berichten möchte. (Ben Schwan) / (jk)