AirDrop auf dem iPhone: Zunehmende Belästigungen mit "Creepshots"

Erstaunlich viele User haben den Dateiempfang auf ihrem Apple-Smartphone aktiviert – und erhalten unerwünschte Aufnahmen. Nur der Hersteller könnte helfen.

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AirDrop auf dem iPhone: Weiterhin Probleme mit "Creepshots"

AirDrop bietet eine automatische Vorschau (siehe iPhone links) – und das ist bei Bildern das Problem.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Eigentlich sind sogenannte Creepshots Fotos von Menschen in kompromittierenden Situationen, die ohne deren Einwilligung gemacht werden. Im Zusammenhang mit der iPhone-Funktion AirDrop kann der Begriff aber auch verwendet werden, wenn man plötzlich Aufnahmen von Personen ("Creeps") zugesendet bekommt, die man gar nicht möchte – Bilder männlicher Geschlechtsorgane zum Beispiel. Apple bekommt dieses Problem, das sich zunehmend verbreitet, jedoch nicht in den Griff.

Die Technik wird von dem Hersteller seit iOS 7 offeriert und macht es möglich, Fotos und Videos per Bluetooth und WLAN zwischen Geräten in der Nähe hin und her zu schicken. Normalerweise ist AirDrop standardmäßig so konfiguriert, dass man nur Aufnahmen eigener Kontakte erhält. (Details zu den verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten listet Apple für iPhone, iPad und iPod hier und für den Mac hier.)

Allerdings stellen viele User das Feature auf Dauerempfang, weil sie dies einmal benötigten – und lassen es dann aktiv. In den USA hat der Künstler Childish Gambino AirDrop beispielsweise verwendet, Besucher auf einem Konzert mit kostenlosen Turnschuhen zu beglücken.

In der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass Frauen mit solchen AirDrop-Bildern belästigt wurden. Im US-Bundesstaat New York sollten solche virtuellen Attacken daher sogar für illegal erklärt werden. Denn: Jedes AirDrop-Foto wird automatisch mit einer Vorschau verschickt, die sich nicht abdrehen lässt. Sie erscheint vor der eigentlichen Annahme des Bildes.

Der Journalist Rob Pegoraro hat Apple nun aufgefordert, eine technische Lösung zu finden, die Nutzer quasi vor sich selbst schützt. Wenn diese AirDrop einmal "für alle" freigegeben haben, sollte diese Einstellung schlicht nach einigen Minuten automatisch abgedreht werden. Dann würden Creepshots per AirDrop der Vergangenheit angehören. Ob Apple diesen Vorschlag umsetzt, ist unklar. (bsc)