Hinweis zur Erdgeschichte: Überraschend Wasser auf Asteroid Itokawa gefunden

In kleinsten Partikeln vom Asteroiden Itokawa haben Forscher Spuren von Wasser gefunden. Das sehen sie als Hinweis auf die Geschichte des irdischen Wassers.

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Hinweis zur Erdgeschichte: Überraschend Wasser auf Asteroid Itokawa gefunden

Der Asteroid Itokawa

(Bild: Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA))

Lesezeit: 2 Min.

Zwei Astrochemiker haben in den vor fast neun Jahren zur Erde gebrachten Bodenproben vom Asteroiden Itokawa Spuren von Wasser gefunden. Damit sei zum ersten Mal Wasser in Material von der Oberfläche eines Asteroiden nachgewiesen worden. Das untermauere die Vermutung, dass das Wasser auf der Erde zu einem großen Teil von Asteroiden stamme, schlussfolgern sie.

Lange waren hierfür auch Kometen infrage gekommen, aber diese Theorie war nach Analysen der ESA-Sonde Rosetta infrage gestellt worden. Bis zu 50 Prozent des Wassers auf der Erde könnte von Asteroiden stammen, meinen nun die US-Forscher.

Die analysierten Bodenproben wurden von der japanischen Sonde Hayabusa gesammelt, deren Nachfolger Hayabusa2 gegenwärtig für Aufsehen sorgt. Hayabusa hatte ihren Asteroiden im Herbst 2005 erreicht und konnte dort unter anderem die Bodenproben einsammeln, die 2010 zur Analyse auf die Erde gebracht wurden. Fünf Partikel – jeweils halb so dick wie ein menschliches Haar – wurden dann den Forschern an der Arizona State University zur Verfügung gestellt. Mit dem Nanoscale Secondary Ion Mass Spectrometer (NanoSIMS) fanden sie dann überraschend viel Spuren von Wasser.

Die analysierten Proben waren winzig

(Bild: Z. Jin and M. Bose/ASU/JAXA)

Aus den Ergebnissen schlussfolgern die Forscher, dass selbst solch trockene Asteroiden wie Itokawa mehr Wasser enthalten oder zumindest einst enthielten, als bislang angenommen. Obwohl der Himmelskörper einst auseinander gebrochen war und die das Material an der Oberfläche intensiver Strahlung und Einschlägen von Mikrometeoriten ausgesetzt war, hätten die Hinweise auf Wasser überlebt. Gleichzeitig sei die isotopische Zusammensetzung des Wasserstoffs von jener auf der Erde nicht zu unterscheiden. Diese Asteroiden seien deshalb ein wichtiges Ziel für weitere Forschung.

Derzeit werden mehrere Asteroiden direkt erforscht, nicht nur Ryugu durch de JAXA-Sonde Hayabusa2. Vor wenigen Monaten hat außerdem die NASA-Sonde Osiris-Rex ihren Asteroiden Bennu erreicht – und dort ebenfalls Spuren von Wasser gefunden.

Genau wie Hayabusa2 soll sie Bodenproben entnehmen und für die weitere Erforschung zur Erde bringen. Die Arizona State University ist an beiden Missionen beteiligt. (mho)