Google bekämpft irreführende Abtreibungswerbung – aber nicht überall

Google will ab Juni irreführende Werbung für Abtreibungen, die gar nicht angeboten werden, verhindern. Allerdings gilt das nur in drei Ländern.

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Frauenhand und Männerhand beim Händchenhalten

(Bild: Casimiro PT/Shutterstock.com)

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Manche Abtreibungsgegner schalten Reklame, die den Eindruck erweckt, für eine Abtreibungsklinik zu werben. Suchen Schwangere die beworbene Einrichtung auf, treffen sie auf Abtreibungsgegner – die bisweilen sogar in Ärztekitteln auftreten und Schauermärchen über Abtreibungen erzählen oder behaupten, es sei noch zu früh für eine Abtreibung. Lange Jahre hat Google, größter Werbevermittler der Welt, zugeschaut. Jetzt ergreift der Konzern erste Maßnahmen.

Ab Juni dürfen nur noch von Google zertifizierte Anbieter Anzeigen rund um abtreibungsbezogene Suchergebnisse schalten. Im Zuge der Zertifizierung muss der Anbieter klarstellen, ob er Abtreibungen anbietet oder nicht. Diese Information wird Google dann bei jeder Anzeige einblenden: "Provides abortions" (Führt Abtreibungen durch) oder "Does not provide abortions" (Führt keine Abtreibungen durch).

"Diese zusätzliche Transparenz wird helfen, sicherzustellen, dass Nutzer über die notwendigen Informationen verfügen, um zu entscheiden, welche abtreibungsbezogenen Werbungen für sie am relevantesten sind", erklärt Google die neuen Bedingungen. Sie gelten allerdings nur in Großbritannien, Irland und den USA. heise online hat bei Google angefragt, warum die neue Transparenz nicht überall gilt, wo das Unternehmen solche Werbung vermittelt. Die Antwort steht noch aus.

In etwa 70 Ländern ermöglicht Google grundsätzlich keine abtreibungsbezogene Werbung. Darunter sind auch Deutschland und die Schweiz, nicht aber Österreich. In 21 dieser Länder, plus China, ermöglicht Google auch keine Werbung für Empfängnisverhütung.

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(ds)