IEEE schließt Forscher von Huawei vom Peer-Review-Prozess aus

Der Handelskrieg der USA gegen China wird immer bizarrer: Beim IEEE dürfen Wissenschaftler von Huawei sich nun nicht mehr an der Qualitätskontrolle beteiligen.

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IEEE schließt Forscher von Huawei vom Peer-Review-Prozess aus

(Bild: heise online/vbr)

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Bei dem bedeutenden Ingenieursverband IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) dürfen sich künftig keine Forscher von Huawei mehr am Peer-Review-Prozess für wissenschaftliche Veröffentlichungen beteiligen. Das geht aus einem Bericht von Sciencemag hervor. Bei der Peer-Review prüfen unabhängige Forscher die Ergebnisse von Kollegen aus anderen Forschungsgruppen.

US-Sanktionen gegen Huawei

Da US-Präsident Donald Trump Huawei am 15. Mai auf eine schwarze Liste von Unternehmen "gegnerischer" Staaten gesetzt hat, darf der IEEE keine moderne Technik ohne Sondergenehmigung an Huawei weitergeben. Auf die Qualitätskontrolle bei Forschungsergebnissen hat das insofern Einfluss, dass die chinesischen Qualitätsprüfer die Inhalte der Veröffentlichung lesen und dies von der USA als ein Export von Technik gewertet werden könnte. Eigene Veröffentlichungen dürfen Forscher von Huawei weiter beim IEEE publizieren und auch die Teilnahme an Konferenzen vom IEEE wird nicht eingeschränkt.

Der Peer-Review-Prozess steht schon seit Jahren in der Kritik, die Qualität wissenschaftlicher Veröffentlichungen nur unzureichend sicher zu stellen. Das Verfahren gilt aber weiter als das einzige wirksame Mittel die Qualität der Forschungsergebnisse sicher zu stellen.

Unter diesen ohnehin schwierigen Bedingungen sendet die USA ein fatales Signal an die internationale Forschungsgemeinschaft. US-Präsident Donald Trump schließt damit nun nicht nur willkürlich kompetente Forscher von der Qualitätskontrolle aus, sondern stellt mit diesem Schritt auch seinen Handelskrieg gegen China über den Fortschritt. (pmk)