iPadOS: Apples Tablet bekommt eigenes Betriebssystem

iPadOS soll das Tablet um typische Funktionen von Desktop-Betriebssystemen erweitern.

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iPadOS
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Neun Jahre haben sich iPhone und iPad ein Betriebssystem geteilt, ab Herbst wird Apple ein spezielles System für das iPad bereitstellen – iPadOS genannt. Es bringt unter anderem Verbesserungen für den bisher statischen Homescreen aus App-Icons, wie Apple am Montag ankündigte.

Apple WWDC 2019

Er fasst nicht nur mehr Apps als bisher, sondern lässt sich künftig durch die Widgets erweitern, die bislang in der eigenständigen Heute-Ansicht versteckt waren. Man kann sie von der Seite hereinwischen, sodass sie Teil der Hauptansicht werden, wie Apples Software-Chef Craig Federighi erklärte.

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Zudem baut Apple die Multitasking-Funktionen deutlich aus, um einen schnelleren Wechsel zwischen Apps zu ermöglichen – mit verschiedenen Gesten und einer an das iPhone angelehnten App-Übersicht.

iPadOS – iOS 13 fürs iPad (21 Bilder)

iPadOS bringt neue Funktionen speziell für iPads, so lassen sich zum Beispiel Widgets direkt auf dem Homescreen anzeigen.

iPadOS erlaubt es zudem erstmals, mehrere Fenster einer App nebeneinander anzuzeigen, beispielsweise zwei Word-Dokumente. Diese wichtige Funktion war bislang auf Systemebene ausschließlich Apples Browser Safari vorbehalten. Ähnlich wie unter macOS können Nutzer per "App Expose" zudem einen Überblick ihrer geöffneten Fenster innerhalb einer App erhalten, erklärte Federighi.

Apples Dateien-App wird in iPadOS deutlich ausgebaut und um eine Spaltenansicht erweitert. Sie soll endlich mit externen Laufwerken umgehen können: Dadurch wird beispielsweise das Anstöpseln von USB-C-Sticks am iPad Pro möglich und das direkte Importieren von Dateien wie Bilder von einer Speicherkarte in Lightroom, so Federighi. Auch SMB-Unterstützung und die iCloud-Ordnerfreigabe gehören zu den geplanten Neuerungen.

Der Browser Safari wird mit iPadOS auf Desktop-Niveau gebracht, verspricht Apple weiter. Er soll automatisch die Desktop-Versionen von Webseiten zeigen statt eingeschränkte mobile Versionen – damit würden etwa auch Web-Anwendungen wie Google Docs unterstützt, so Apple. Der Browser erhält unter anderem einen Download-Manager, Einstellungen für einzelne Webseiten, die Möglichkeit, Tab-Sammlungen zu speichern sowie zahlreiche Tastenkürzel.

Mit neuen Gesten will Apple zudem die Arbeit mit Text vereinfachenm, darunter das Kopieren, Einfügen und Rückgängig machen. Auch der Apple Pencil werde weiter in das System integriert, so der Hersteller, um etwa annotierte Dokumente oder Webseiten leichter verschicken zu können. iPad OS unterstützt zudem die Installation zusätzlicher Schriften, die über den App Store angeboten werden sollen – sowie eine Reihe von Verbesserungen, die das Unternehmen auch für iOS 13 angekündigt hat.

Entwickler können iPadOS ab Montagabend testen, eine öffentliche Beta soll noch im weiteren Verlauf des Monats folgen. Die allgemeine Freigabe von iPadOS ist ebenso wie iOS 13 für Herbst angesetzt. Das Betriebssystem setzt mindestens ein iPad Air 2 oder iPad mini 4 voraus und läuft auf jedem iPad Pro. Ausgeklammert werden damit das iPad Air der ersten Generation sowie iPad mini 2 und 3.

[Update 4.6.2019 17:15 Uhr] iPadOS umfasst die Neuerungen von iOS 13, darunter die umfassenden Verbesserungen der Fotos-App, die Duplikate und "Clutter" ausfiltern soll und auch Bearbeitungswerkzeuge für Videos bietet. Eine neue kompakte Tastatur kommt als Option auf das iPad, diese unterstützt auch "Quick Path", um Wörter mit dem Finger zu wischen statt zu tippen.

(lbe)