Auto-Overclocking mit Intel Performance Maximizer

Der CPU-Hersteller Intel stellt für Core-i-9000K-Prozessoren ein automatisches Übertaktungstool bereit. Allerdings greift es tief ins System ein.

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Performance Optimizer
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Um PCs mit Core-i-Prozessoren zu übertakten, war bislang Handarbeit und Hintergrundwissen gefragt. Der Performance Maximizer von Intel soll das deutlich vereinfachen. Das Tool erhöht schrittweise die Taktfrequenz des All-Core-Turbos um 100 MHz und prüft jeweils für mehrere Minuten die Stabilität.

Damit das klappt, müssen aber einige Randbedingungen erfüllt sein: Im Rechner muss ein übertaktbarer K-Prozessor der neunten Core-i-Generation stecken, wie zum Beispiel der Core i5-9600K, Core i7-9700K und Core i9-9900K. Der Performance Maximizer unterstützt nur Mainboards mit dem High-End-Chipsatz Z390. Zudem funktioniert das Tool ausschließlich unter Windows 10 1809 oder 1903, welches im UEFI-Modus auf einer GPT partitionierten Festplatte oder SSD installiert ist.

Stabilitätstest in der EFI-Shell

Wir hatten den Performance Maximizer vorab von Intel erhalten und ihn auf unserem c't-Bauvorschlag Intel-Allrounder mit dem Sechskerner Core i5-9600K ausprobiert. Nach der Installation legt die Software eine 16 GByte große FAT32-Partition an. Gibt es keinen freien Platz, verkleinert das Übertaktungstool auf Nachfrage eine vorhandene Partition. Anschließend klinkt es sich in den Bootvorgang ein und startet automatisiert auf der EFI-Shell das Übertakten und den Stabilitätstest. Das dauerte bei unseren Experimenten über eine Stunde.

Ist der Testdurchlauf beendet, lädt das EFI-Tool bei jedem Bootvorgang zuerst innerhalb von Sekundenbruchteilen die getestete Overclocking-Konfiguration und startet anschließend das Windows. Die Vorgaben im BIOS-Setup für Takt, Spannung und Power Limits verändert der Power Maximizer nicht, sondern überschreibt diese nur temporär bei jedem Start.

Unser Core i5-9600K erreichte 4,8 GHz.

Unsere CPU erreichte mit dem EFI-Tool einen stabilen Betrieb mit einer Taktfrequenz von 4,9 GHz. Im Windows stellte der Power Maximizer sicherheitshalber 4,8 GHz ein. Im spezifikationskonformen Betrieb läuft der Core i5-9600K bei Last auf allen Kernen 500 MHz langsamer mit bis zu 4,3 GHz. Die Kernspannung betrug übertaktet 1,2 statt 1,1 Volt, zudem setzte das Overclocking-Tool alle Power Limits auf unbegrenzt.

Möchte man den Prozessor wieder unübertaktet betreiben, bleibt kein anderer Weg als die Software zu deinstallieren. Dabei löscht es auch die zuvor angelegte 16-GByte-Partition, vergrößert aber nicht die zuvor geschrumpfte Partition. Der Performance Maximizer richtet sich an Einsteiger, allerdings sollte man vorher unbedingt ein Backup anlegen, falls etwas beim Schrumpfen der Partition schief läuft. Zudem deckt die Herstellergarantie von Intel keinerlei Schäden ab, die beim Betrieb außerhalb der Spezifikationen entstanden sind.

(chh)