MongoDB kündigt Version 4.2 seiner NoSQL-Datenbank an

Das neue Release der NoSQL-Datenbank bietet Transaktionen, Platzhalter-Indizes und feldbasierte Verschlüsselung

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MongoDB World
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Udo Seidel
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MongoDB informiert diese Woche auf der MongoDB World 2019 in New York über die neusten Entwicklungen aus dem eigenen Hause. Mit der angekündigten Version 4.2 der NoSQL-Datenbank stehen Anwendern drei neue Funktionen zur Verfügung: verteilte Transaktionen, Platzhalter-Indizes und clientseitige feldbasierte Verschlüsselung.

Seit Version 4.0 beherrscht der MongoDB-Server ACID-Transaktionen, die über mehrere Replikationssätze gehen. Nun ist das sogar möglich, wenn die Daten über mehrere Rechner verteilt sind – im Datenbanksprech: Sharding. Die Platzhalter-Indizes geben den Anwendern nun mehr Freiheit bei der Organisation der Daten. Das Indizieren lässt sich über eine Filterfunktion durchführen, die automatisch die entsprechenden Dokumente, Felder und deren Ansammlungen findet.

Die clientseitige feldbasierte Verschlüsselung adressiert das Problem der Sicherheit von Daten während der Bearbeitung. Wie der Name schon andeutet, findet die Verschlüsselung außerhalb des Servers statt. Die Entwickler haben die Funktion in den sogenannten Treibern implementiert. Dort konfigurieren die Nutzer den Verschlüsselungsalgorithmus und den Verwaltungsdienst für die Schlüssel. Im Moment werden noch nicht alle Treiber unterstützt. Das soll aber später im Sommer 2019 so weit sein. Für die Schlüsselverwaltung steht derzeit nur der Cloud-Dienst von AWS zur Verfügung. Aber es sollen Google Cloud Platform, Azure und andere folgen.

Wer hier tiefer einsteigen will, sollte einen Blick auf MongoDB Atlas werfen. Das ist ein Cloud-Angebot der Firma für das Datenbankprodukt. Installation, Wartung und andere Dienstleistung führt MongoDB durch. Anwender können sich allein auf die Nutzung konzentrieren oder eben neue Funktionen wie die clientseitige feldbasierte Verschlüsselung ausprobieren.

Den Hauptteil der Ankündigungen präsentierte den rund 2000 Besuchern CTO und MongoDB-Mitbegründer Eliot Horowitz.

Das Wolkenangebot hat ebenfalls ein paar Neuigkeiten aufzuweisen. Die Stichwörter lauten: Data Lake und Volltextsuche. Ersteres unterstützt MQL-Anfragen (MongoDB Query Language) an S3-Daten in allen Formaten, beispielsweise JSON oder CSV. Der Zugriff auf die entsprechenden Buckets des Objektspeichers von AWS lässt sich offenbar bequem mit wenigen Klicks in der Konsole von MongoDB Atlas konfigurieren. In Zukunft soll diese Funktion auch für Google Cloud Storage und Azure Storage verfügbar sein.

Mit der Volltextsuche können Anwender Daten direkt in der Datenbank filtern, ordnen und sortieren und sich die relevantesten Ergebnisse anzeigen lassen. Bisher war dafür ein Transfer in entsprechendes System für die Suche und Auswertung nötig. Der damit verbundene Arbeitsaufwand fällt nun weg. Die Suchfunktion basiert übrigens auf Apache Lucene 8.

Apropos Daten, mit MongoDB Charts können Anwender Daten in Diagrammen darstellen oder Dashboards erstellen, teilen und direkt in ihre Webanwendungen einbinden. Diese grafische Aufbereitung von MongoDB-Daten in Echtzeit sowohl für das Cloud-Produkt Atlas als auch für den selbstverwalteten Server verfügbar.

Zum Abschluss gab es neue Informationen bezüglich der im April 2019 übernommenen Firma Realm. Kennern der Szene ist diese als Plattform für mobile Datenbanken und Datensynchronisation bekannt. Der Name Realm bleibt erhalten. Aus Produktsicht führt MongoDB die Realm-Techniken mit der eigenen Serverless-Plattform Stitch zusammen. Für die Verbindung von mobilen Daten beziehungsweise Datenbanken mit Atlas kommt das Synchronisationsprotokoll von Realm zum Einsatz.

MongoDB verspricht sich mit der Übernahme einen großen Schritt in Richtung Mobil- und Webentwicklung. Das Datenbankangebot von Realm avanciert dabei zum Standard für das Schreiben von Anwendungen für den mobilen Markt. Nächstes Jahr soll eine neue Version erscheinen, gleiches gilt für das Synchronisationsprodukt. (ane)