PCIe 6.0 verdoppelt Datendurchsatz erneut

Das Standardisierungsgremium PCI-SIG will PCIe 6.0 bis 2021 fertigstellen.

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PCIe 6.0 verdoppelt Datendurchsatz erneut

PCIe 6.0 wird die Datenrate erneut verdoppeln.

(Bild: PCI-SIG)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Müssig

Das für PCI und PCIe zuständige Standardisierungsgremium PCI-SIG hat auf seiner derzeit stattfindenden Entwicklerkonferenz die kommende Spezifikation PCIe 6.0 angekündigt. Sie soll bis 2021 fertig gestellt sein, die Datenrate im Vergleich zu PCIe 5.0 erneut verdoppeln und selbstverständlich abwärtskompatibel zu allen bisherigen PCI-Express-Versionen bleiben.

Damit drückt die PCI-SIG weiterhin gehörig auf die Tube: Nach fast einer Dekade, in der PCIe 3.0 aktuell war, sind für Anfang Juli die ersten PCIe-4.0-Produkte für Endkunden angekündigt: AMDs kommende Ryzen-3000-Plattform, der zugehörige X570-Chipsatz und die nächste GPU-Generation Navi. Streng genommen beherrscht dies zwar auch schon der aktuelle High-End-Chip Vega 20, doch AMD schaltet PCIe 4.0 nur bei den damit bestückten KI-Beschleunigern Radeon Instinct MI50 / MI60 frei. Die GPU-Variante Radeon VII ist auf PCIe 3.0 beschränkt. Im Server-Markt gibt es IBMs Power9-Prozessoren, die bereits seit 2018 PCIe 4.0 unterstützen. Nvidia hat bislang keine PCIe-4.0-Produkte angekündigt; Intel wird dem Vernehmen nach gleich auf PCIe 5.0 warten – das soll nämlich schon nächstes Jahr kommen.

Hintergrund der erst langsamen und jetzt rasenden PCIe-Fortentwicklung ist die Tatsache, dass nicht mehr die Grafikkartenindustrie die treibende Kraft hinter dem Standard ist: Für sämtliche 3D-Anwendungen reicht PCIe 3.0 locker aus. Server lechzen hingegen nach jedem erdenklichen Plus an Bandbreite, um KI-Beschleuniger, Netzwerkchips der 400-GBit-Klasse oder SSD-Speicher mit maximaler Geschwindigkeit anzubinden.

Bei SSDs kommt erschwerend hinzu, dass die gängige Bauform limitiert: NVMe-Kärtchen im M.2-Format können nicht wie Steckkarten bis zu 16 PCIe-Lanes kumulieren, sondern sind auf vier Leitungen beschränkt – und reizen diese auch vollständig aus. Höhere SSD-Datenraten setzen somit höhere Datenraten pro PCIe-Leitung voraus. (mue)